Robert Klatt
Eine ungesunde Ernährung beeinflusst die Schlafdauer und die Schlafphasen nicht. Die Erholungsfähigkeit des Tiefschlafes nimmt durch Fast Food aber deutlich ab.
Uppsala (Schweden). Unterschiedliche Studien haben bereits eine Korrelation zwischen der Ernährung und dem Schlafverhalten des Menschen aufgedeckt. Laut Jonathan Cedernaes von der Universität Uppsala ist es etwa bekannt, dass eine Ernährung mit einem hohen Zuckeranteil den Schlaf beinträchtigen kann. Eine kausale Beeinflussung des Schlafes durch die Ernährung wurde bisher aber kaum erforscht. Forscher der Universität Uppsala um Jonathan Cedernaes haben deshalb eine entsprechende Studie durchgeführt.
„Sowohl eine schlechte Ernährung als auch schlechter Schlaf erhöhen das Risiko für verschiedene öffentliche Gesundheitsprobleme. Da das, was wir essen, so wichtig für unsere Gesundheit ist, dachten wir, es wäre interessant zu untersuchen, ob einige der gesundheitlichen Auswirkungen verschiedener Diäten Veränderungen unseres Schlafes beinhalten könnten. In diesem Zusammenhang fehlen bisher sogenannte Interventionsstudien, also Studien, die so konzipiert sind, dass sie den mechanistischen Effekt unterschiedlicher Diäten auf den Schlaf isolieren können.“
Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Obesity führten die Wissenschaftler deshalb Experimente in einem Schlaflabor durch. An der Studie nahmen 15 gesunde, normalgewichtige junge Männer teil. Zunächst wurden die Probanden hinsichtlich ihrer Schlafmuster untersucht, die sich innerhalb des empfohlenen Rahmens, der laut einer Studie der Fudan Universität im Optimalfall bei sieben Stunden liegen sollte, bewegen mussten.
Den Teilnehmern wurde in zufälliger Reihenfolge sowohl eine gesundheitsfördernde als auch eine weniger gesunde Kost vorgesetzt. Beide Ernährungsformen wiesen die gleiche Kalorienzahl auf, die an die täglichen Bedürfnisse jedes Einzelnen angepasst wurde. Die weniger gesunde Kost beinhaltete unter anderem einen höheren Anteil an Zucker und gesättigten Fetten sowie mehr verarbeitete Nahrungsmittel. Jede Ernährungsart wurde für eine Woche beibehalten, während der Schlaf, die Aktivitäten und die Mahlzeitenpläne der Teilnehmer auf individueller Ebene überwacht wurden.
Laut Cedernaes wurde die Schlafdauer der Probanden durch die unterschiedlichen Ernährungsformen nicht beeinflusst.
„Was wir feststellten, war, dass die Teilnehmer die gleiche Schlafzeit hatten, wenn sie die beiden Diäten einhielten. Dies war sowohl während der Diäten der Fall, als auch nachdem sie zu einer anderen, identischen Diät gewechselt hatten. Darüber hinaus verbrachten die Teilnehmer in den beiden Diäten die gleiche Zeit in den verschiedenen Schlafphasen. Uns interessierte jedoch besonders die Untersuchung der Eigenschaften ihres Tiefschlafes.“
Zudem untersuchten die Forscher die sogenannte Slow-Wave-Aktivität, die die Erholungsfähigkeit des Tiefschlafes zeigt. Durch den Konsum von ungesunder Nahrung nimmt die Slow-Wave-Aktivität ab. Die Studie zeigt somit, dass eine ungesunde Ernährung die Erholungsfähigkeit reduziert. Ähnliche Veränderungen treten auch durch Alterungsprozess und bei Zuständen wie Schlaflosigkeit auf.
Aktuell ist unklar, wie langanhaltend die Auswirkungen der ungesünderen Ernährung auf den Schlaf sein können. Die Studie hat nicht untersucht, ob ein weniger tiefer Schlaf Funktionen verändern könnte, die durch den Tiefschlaf reguliert werden.
Obesity, doi: 10.1002/oby.23787