Robert Klatt
Eine Studie des schweizerischen Bundesamts für Gesundheit (BAG) hat untersucht, welche Menschen CBD-Blüten konsumieren und welche Gründe dafür vorliegen. Laut Branchenexperten sind die Ergebnisse auf Deutschland und Österreich übertragbar.
Berlin (Deutschland). Das nicht psychoaktive Cannabinoid Cannabidiol (CBD) aus der weiblichen Hanfpflanze hat in den letzten Jahren sowohl als alternatives Heilmittel als auch als Genussmittel enorm an Bedeutung gewonnen. Inzwischen kann Cannabidiol in Deutschland legal in unterschiedlichen Konsumformen erworben werden. Besonders beliebt ist neben CBD-Öl bei vielen Nutzern auch der Kauf einer CBD-Blüte, die von ihnen geraucht, vaporisiert oder weiterverarbeitet werden kann.
Auch in der Schweiz erfreuen sich CBD-Blüten, die in Lebensmitteln, Kosmetik, Tee und in vielen anderen Produkten verwendet werden können, immer größerer Beliebtheit. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat deshalb untersucht, warum Menschen CBD-Blüten und andere CBD-Produkte konsumieren. Laut Branchenexperten lassen sich die Studienergebnisse auch auf Deutschland und Österreich übertragen.
Ein Großteil der CBD-Konsumenten in der DACH-Region sind laut der Studie junge Erwachsene. Viele von ihnen konsumieren die legalen CBD-Blüten, um illegales Cannabis mit dem psychoaktiven Cannabinoid Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) zu ersetzen und nicht mehr auf den Schwarzmarkt angewiesen zu sein. Laut den Konsumenten funktioniert diese Substitution in den meisten Fällen gut. Dies bestätigt auch eine Studie der University of Bath, laut der CBD-Blüten bei einer THC-Sucht helfen können. Besonders hilfreich sind CBD-Blüten demnach, weil sie dabei helfen, die üblichen Schlafprobleme und die Nervosität zu vermeiden, die bei der Entwöhnung von Cannabis in der Regel auftreten.
Die Studie des schweizerischen Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigt zudem, dass CBD-Blüten und andere CBD-haltige Produkte auch von Menschen eingenommen werden, die kein verbotenes Cannabis konsumieren. Ein Großteil dieser Gruppe gab an, CBD zu verwenden, um das eigene Wohlbefinden zu verbessern. In dieser Gruppe finden sich vor allem ältere Frauen, die aus den CBD-Blüten einen CBD-haltigen Tee zubereiten.
Zudem schätzen junge Menschen CBD nicht nur aufgrund der positiven medizinischen Wirkung, sondern auch als Mittel zur besseren Entspannung. In der Altersgruppe der jungen Erwachsenen werden, die oft im Internet bestellten, CBD-Blüten meist geraucht oder verdampft. Laut den Studienautoren ist diese Konsumweise jedoch nicht zu empfehlen, weil sie häufig in Kombination mit Tabak erfolgt und somit Schadstoffe freisetzt.
Laut der Übersichtsstudie ist der anfängliche Hype um CBD-Produkte inzwischen leicht abgeflacht. Als die ersten CBD-Blüten auf den Markt kamen, wollten demnach viele Menschen den interessanten pflanzlichen Wirkstoff ausprobieren. Aktuell sind die meisten Käufer von CBD-Blüten und anderen CBD-Produkten hingegen Gewohnheitskonsumenten, die regelmäßig mit dem gesunden Cannabinoid ihr Wohlbefinden unterstützen oder sich nach einem anstrengenden Arbeitstag entspannen.
Auch die anfangs unklare rechtliche Situation um CBD wurde durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) inzwischen geklärt. In der Europäischen Union (EU) darf CBD demnach legal konsumiert und gehandelt werden. Die Richter erklären in ihrem Urteil zudem, dass CBD keine Droge ist, weil der pflanzliche Wirkstoffe keine psychoaktive Wirkung verursacht.
Auch die Forschung hat inzwischen ein großes Interesse an CBD und anderen Cannabinoiden der weiblichen Cannabispflanze. In den letzten Jahren wurden deshalb zahlreiche Studien publiziert, die die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von CBD in der Medizin verdeutlichen. Renommierte Wissenschaftler sind sich überdies sicher, dass in den kommenden Jahren noch weitere Therapieansätze auf Basis von CBD entdeckt werden. Es ist somit deutlich, dass sich CBD-Blüten nicht nur als Genussmittel, sondern auch als Alternative zu herkömmlichen Medikamenten etablieren werden.