Dennis L.
Australische Forscher haben sich die Frage gestellt, ob ein Lauftraining auf dem Laufband genauso effektiv ist, wie das Laufen an der frischen Luft. Damit stehen sie jedoch nicht alleine da, denn die Fragen haben sich bereits schon viele Läuferinnen und Läufer gestellt. Nun gibt es endlich eine Antwort.
Adelaide (Australien). Schlechtes Wetter ist für echte Läufer kein Grund nicht trotzdem einige Kilometer zurückzulegen. Es stellt sich nur die Frage, ob man dafür nicht lieber das Laufband benutzen sollte. Jedoch kennen die meisten Läufer das Gerücht, dass das Lauftraining auf der Maschine angeblich nicht so effektiv sei wie ein Outdoor-Lauf. Ist an dem Gerücht etwas Wahres dran oder baut man am Ende sogar mehr Kalorien auf dem Laufband ab? Australische Forscher sind dieser Frage nachgegangen und zu einem überraschenden Ergebnis gekommen.
Natürlich lassen sich die Anstrengungen auf einem Laufband nicht so einfach mit denen eines Outdoor-Laufes vergleichen. Daher hat man schon vor vielen Jahren die Regel der sogenannten Ein-Prozent-Stufe eingeführt. Diese besagt, dass man die Steigung des Laufbandes um ein Prozent erhöhen soll, um so die natürlichen Unebenheiten einer flachen Straße beim Laufen zu simulieren.
Doch nicht alle Laufbänder besitzen diese Funktion. Es ist also wichtig, um einen realistischen Vergleich zwischen dem Sport auf dem Laufband und an der frischen Luft ziehen zu können, dass das Laufband zumindest über eine verstellbare Steigungsfunktion verfügt. Generell sollte man, wenn man sich ein Laufband als Schlechtwetter-Alternative kaufen möchte, sich die Zeit für einen ausführlichen Laufband-Test nehmen, da es große Unterschiede in der Verarbeitungsqualität, der Sicherheit sowie unterstützen Gesundheitsfunktionen gibt.
Die Wissenschaftler haben für ihre Laufband-Studie auf Daten von 34 älteren Lauf-Studien zurückgegriffen. Zwölf dieser Studien nutzen dabei auf dem Laufband eine Steigung von einem Prozent. Die anderen Studien hatten entweder eine niedrigere oder eine höhere Steigungseinstellung.
Die Forscher konzentrierten sich bei der Auswertung auf drei wesentliche Vergleichsmaße:
Wie die Forscher im renommierten Fachmagazin Sports Medicine schreiben, stellten sie bei der Auswertung der Daten fest, dass Läufer auf dem Laufband bei einem hohen Tempo eine höhere Herzfrequenz sowie ein höheres Maß subjektiver Anstrengung hatten als wenn Sie ein ebenso intensives Training draußen machten.
Als die Geschwindigkeit jedoch gedrosselt wurde, sank die gemessene Herzfrequenz sowie die wahrgenommene Belastung unter den Werten, die für die gleiche Anstrengung bei Outdoor-Lauf gemessen wurden.
Im Klartext bedeutet dies, dass bei einem hohen Tempo das Training auf dem Laufband, bei einer geringeren Geschwindigkeit das Laufen im Freien anstrengender wahrgenommen wird.
Viele Leistungskennzahlen, wie der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2 max), waren auf dem Laufband sowie im Freien sehr ähnlich. Auch die gemessenen Höchstgeschwindigkeiten waren bei beiden Trainingsorten in etwa identisch. Jedoch zeigte sich, dass die Outdoor-Läufer eine höhere Ausdauer als die Laufband-Läufer besaßen, dass nach Meinung der Forscher darauf schließen lässt, dass die Leistung doch bis zu einem gewissen Maß vom Ort des Trainings abhängig sein könnte.
Das Ergebnis überraschte jedoch selbst die Forscher, denn sie nahmen an, dass Laufbänder, welche durch diverse Einstellungen eine perfekte Trainingsumgebung schaffen können, auch die besten Ergebnisse erzielen könnten. Das dies nicht immer der Fall ist, schließen die Forscher daraus, dass viele Läufer eine falsche Geschwindigkeit für das Laufband wählen, weil ihnen das Lauftraining ohne Ablenkungen und Einflüsse von außen härter vorkommt, als es tatsächlich ist.