Robert Klatt
In China treten seit einigen Wochen vermehrt Lungenentzündungen bei Kindern auf. Weil die Situation an die Covid-19-Pandemie erinnert, fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von der Volksrepublik nun Aufklärung.
Genf (Schweiz). Die chinesischen Behörden haben am 13. November in einer Pressekonferenz über eine signifikante Zunahme von Atemwegsinfektionen informiert. Seit Mitte Oktober haben unterschiedliche Medien zudem vermehrt über nicht diagnostizierte Lungenentzündungsfälle bei Kindern in Nordchina berichtet. Damit erinnert die aktuelle Situation an den Beginn der Covid-19-Pandemie, bei der zunächst mysteriöse Lungenkrankheitsfälle aus China gemeldet wurden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat der Volksrepublik damals vorgeworfen, nicht ausreichend transparent gehandelt zu haben.
Es ist bisher noch unklar, ob die aktuellen Fälle lediglich ein allgemeiner Anstieg von Atemwegserkrankungen sind, oder ob es sich um eine neue Krankheit handelt. Die WHO hat deshalb kürzlich China dazu aufgefordert, Informationen über die Krankheit sowie über deren Ausbreitung zu teilen.
„Wir haben auch um weitere Informationen über die jüngsten Trends bei der Verbreitung bekannter Krankheitserreger wie Influenza, Sars-CoV-2, RSV und Mycoplasma pneumoniae sowie über die aktuelle Belastung der Gesundheitssysteme gebeten.“
Laut der Nationalen Gesundheitskommission des Landes geht die Zunahme der Lungenkrankheiten auf die Aufhebung der Covid-19-Maßnahmen zurück. Ähnliche Entwicklungen wurden auch in anderen Ländern, wie beispielsweise Deutschland, beobachtet, wo es nach der Lockerung der Maßnahmen vermehrt zu starken Erkältungswellen kam.
Die WHO hat dazu aufgerufen, dass die Bürger in China Maßnahmen ergreifen sollten, um Atemwegsinfekte zu verhindern, darunter das Tragen von Masken und die regelmäßige Handhygiene.