Dennis L.
Der bekannte Risikokapitalgeber Kingsly Capital Partners finanziert ein neues Cannabis-Forschungsprojekt der renommierten Oxford University in England mit bis zu zehn Millionen Pfund. Dabei soll untersucht werden, wie Cannabis bei Schmerzen, Krebs, neurologischen Störungen und Entzündungskrankheiten wirkt und zur Behandlung eingesetzt werden kann.
Oxford (England). Weltweit leiden Millionen Menschen an chronischen Schmerzen und sind daher regelmäßig auf oftmals nicht nebenwirkungsfreie Medikamente angewiesen. Recht ähnlich sieht es bei der Behandlung von Krebs aus, wo die Medizin häufig nur bedingt helfen kann - selbiges gilt für viele neurologische Störungen sowie diverse Entzündungskrankheiten.
Nicht grundlos fällt der Blick vieler Forscher daher immer öfters auf die Heilpflanze Cannabis, dessen positive Wirkung bereits mehrfach in diversen kleineren Studien belegt wurde. Diese vielen kleinen positiven Nachrichten haben nun erstmalig das Interesse der europäischen Wirtschaft geweckt. So haben die Oxford University und das außerbörsliche Unternehmen Kingsly Capital Partners die gemeinsame Firma Oxford Cannabinoid Technologies gegründet, welche effektive Behandlungen gegen chronische Schmerzen, Krebs, neurologische Störungen und auch gegen Entzündungskrankheiten auf der Basis von Cannabis bzw. den Cannabinoiden CBD oder THC entwickeln soll. Dabei finanziert Kingsly Capital Partners das Startkapital von zehn Millionen Pfund bzw. rund 11,5 Millionen Euro.
Obwohl private Investitionen in die Cannabis-Forschung bzw. in legale Cannabis-Unternehmen in den USA bereits üblich sind, so ist dies in Europa noch völliges Neuland. Von daher wagt sich Kingsly Capital Partners mit der neu gegründeten Unternehmenskooperation Oxford Cannabinoid Technologies auf noch unbekanntes Gebiet.
An dem Forschungsprojekt werden anfangs acht verschiedene Wissenschaftler und ihre Teams von der Oxford University arbeiten, die im ersten Schritt die verschiedenen Applikationen der Cannabis-Pflanze genauer untersuchen sollen. Diese Cannabis-Studie der Oxford University dient dann als Grundlage für alle weiteren Forschungen. Im ersten Abschnitt wollen sich die Wissenschaftler auf die Schmerzbehandlung konzentrieren. Gerade in diesem Bereich gibt es bereits viele kleinere Studien und Untersuchungen, welche die Schmerzreduktion durch Cannabis belegen. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, wie genau die Cannabinoide der Cannabis-Pflanze auf das Nervensystem wirken und welche Parallelen und welche Unterschiede es zu den körpereigenen Endocannabinoiden gibt.
Die Oxford University und Kingsly Capital Partners hoffen, durch ihre Studien und Forschungsarbeiten, auf eine höhere Akzeptanz von Cannabis in der Medizin. So glauben Wissenschaftler und Geldgeber, dass Tabletten, Spritzen oder Salben nicht immer die Antwort auf gewissen Leiden sein müssen. „Wenn es eine wirkungsvolle und natürliche Alternative zu herkömmlichen Medikamenten gibt, sollte die Medizin diese auch genutzt“, so ein Sprecher von Kingsly Capital Partners.
Der Anlass ausgerechnet in Cannabis eine medikamentöse Alternative zu suchen, kommt nicht von Ungefähr. Diverse Studien zu diesem Thema haben die positive Wirkung bereits mehrfach bestätigen können. So konnten Forscher beispielsweise nachweisen, dass Cannabis nichtmotorische Parkinson-Symptome abmildern kann und selbst als Mittel gegen Krebs hoch gehandelt wird. So empfiehlt selbst die WHO den Vereinten Nationen eine Neuklassifizierung von Cannabis und spricht sich klar für die medizinische Nutzung aus.