Sportliche Aktivität

Workouts am Wochenende reduzieren das Risiko für 200 Krankheiten

Robert Klatt

Frau macht am Wochenende Sport )kcotS ebodAtniopflaH(Foto: © 

Sport reduziert das Risiko für viele Krankheiten. Das Gesamtvolumen der Aktivitäten ist dabei wichtiger als ihre Regelmäßigkeit.

Boston (U.S.A.). Inzwischen haben unzählige Studien belegt, dass sportliche Aktivitäten die Gesundheit des Menschen positiv beeinflussen und zu einem langen Leben beitragen. Viele Menschen können aufgrund ihrer Verpflichtungen jedoch nur an ein bis zwei Tagen wöchentlich körperlich aktiv sein. Forscher des Massachusetts General Hospital (MGH) haben deshalb untersucht, ob auch moderate bis intensive Workouts am Wochenende ausreichend sind, um die Gesundheit zu verbessern.

Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Circulation haben die Wissenschaftler dazu Daten von 89.573 Probanden aus der UK Biobank untersucht. Die Daten enthalten neben Informationen zur Gesundheit auch Informationen zur sportlichen Aktivität der Menschen, die über Aktivitätssensoren am Handgelenk erfasst wurden.

Unterteilung in drei Aktivitätsmuster

Die Probanden wurden anhand ihrer sportlichen Aktivität in drei Gruppen unterteilt, nämlich Menschen, die nur am Wochenende Sport machen, Menschen, die regelmäßig Sport machen und Menschen, die kaum oder nie sportlich aktiv sind. Als Grenzwert für moderate bis intensive Aktivität wurden 150 Minuten Sport pro Woche definiert.

Es konnte so verglichen werden, ob Menschen, die entweder an den meisten Wochentagen 20 bis 30 Minuten trainieren oder Menschen, die stattdessen längere Trainingseinheiten am Wochenende absolvieren und dazwischen pausieren, ihre Gesundheit in einem ähnlichen Ausmaß fördern.

Risiko für 678 Erkrankungen analysiert

Anschließend haben die Forscher untersucht, wie die Aktivitätsmuster das Risiko für 678 Erkrankungen aus 16 Krankheitskategorien beeinflussen, darunter psychische Gesundheit, neurologische Krankheiten, das Verdauungssystem und andere Krankheiten.

Die Daten zeigen, dass sowohl Weekend Warrior als auch Menschen, die regelmäßig körperlich aktiv sind, ein deutlich geringeres Risiko für 200 Krankheiten haben. Am stärksten ist das Risiko gegenüber Menschen, die keinen Sport machen, reduziert bei kardiometabolischen Erkrankungen wie Bluthochdruck (23 bis 28 %) und Diabetes (43 bis 46 %).

„Es ist bekannt, dass körperliche Aktivität das Risiko für viele Krankheiten beeinflusst. Hier zeigen wir das Potenzial von ‘Weekend Warrior’-Aktivitäten, nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie wir in der Vergangenheit gezeigt haben, zu senken, sondern auch das Risiko für zukünftige Erkrankungen, die ein breites Spektrum abdecken – von chronischen Nierenerkrankungen bis hin zu Stimmungsstörungen und darüber hinaus.“

Die Studie zeigt somit, dass Sport am Wochenende nahezu genauso effektiv Gesundheitsrisiken reduziert wie Trainingseinheiten an mehreren Tagen der Woche. Körperliche Aktivität ist somit allgemein von Vorteil, um das Risiko zukünftiger Erkrankungen zu verringern.

„Da es ähnliche Vorteile für ‘Weekend Warrior’- und regelmäßige Aktivitäten zu geben scheint, könnte das Gesamtvolumen der Aktivität wichtiger sein als das Muster. Zukünftige Studien, die die Wirksamkeit konzentrierter Aktivitäten zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit testen, sind gerechtfertigt, und Patienten sollten ermutigt werden, sich gemäß den Richtlinien zu bewegen – in jedem Muster, das für sie am besten funktioniert.“

Circulation, doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.124.068669

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