Robert Klatt
Die Generation Z und Millennials sind der Ansicht, dass Generationenkonflikte mit älteren Chefs ihre Arbeitsproduktivität senken. Dies liegt vor allem daran, dass ältere Vorgesetzte ihre Arbeitsweise nicht verstehen.
London (England). Personen aus der Generation Z wurden zwischen 1995 und 2010 geboren und sind inzwischen teilweise in der Arbeitswelt angekommen. Studien haben bereits gezeigt, dass die Altersgruppe deutlich mehr Wert auf flexible Arbeitszeitmodelle und eine ausgeglichene Work-Life-Balance legen als ältere Generationen. Ältere Generationen sind deshalb oft der Ansicht, dass die Generation Z weniger produktiv ist als sie und den Wohlstand gefährdet.
Eine Studie der London School of Economics and Political Science (LSE) und der Unternehmensberatung Protiviti (PDF) zeigt nun, dass sowohl die Produktivität der Generation Z als auch die der Millennials, die Vorgängergeneration der Generation Z, oft unter älteren Chefs leiden. Verantwortlich dafür sind Missverständnisse zwischen den Generationen, die die Arbeitsleistung der jüngeren Arbeitnehmer reduzieren.
Die Studie basiert auf einer Umfrage mit fast 1.500 Teilnehmern aus Großbritannien und den U.S.A., die primär aus der Finanz- und Technologiebranche stammen. Laut den Umfrageantworten sind die Generation Z und Millennials oft der Ansicht, dass Probleme mit älteren Managern, etwa weil diese ihre Arbeitsweise nicht verstehen, dafür verantwortlich, dass ihre Produktivität auf der Arbeit abnimmt. Besonders stark sinkt die Produktivität, wenn die Vorgesetzten mindestens zwölf Jahre älter sind als ihre Mitarbeiter.
Laut der Umfrage ist über ein Drittel der Generation Z (37 %) der Meinung, dass sie durch ältere Chefs weniger produktiv sind. Bei Millennials, die auch als Generation Y bezeichnet werden und die zwischen 1980 und 1995 geboren wurden, ist der Anteil geringer (30 %) und den noch älteren Babyboomern noch geringer (14 %).
„Wir haben herausgefunden, dass dort, wo es größere Altersunterschiede zwischen jüngeren Mitarbeitern und älteren Managern gibt, diese eine geringere Produktivität erfahren.“
Wie die Studienautoren erklären, müssen Altersunterschiede zwischen Arbeitnehmern und ihren Managern jedoch nicht zwangsläufig zu einer sinkenden Produktivität führen. Eine Unternehmenskultur, die ein inklusives, intergenerationelles Arbeiten ermöglicht, kann die Produktivität erhalten. Dazu ist es jedoch nötig, dass auch ältere Führungskräfte die Probleme der jungen Kollegen verstehen und ernstnehmen und ihren Führungsstil entsprechend anpassen.