Dennis L.
Eine aktuelle Studie legt offen, dass fast jeder Dritte Handyvertrag in Deutschland älter als drei Jahre und somit meist teurer als ein vergleichbarer aktueller Vertrag ist. Die Studie zeigt zudem, dass primär ältere Menschen zu viel für ihren Mobilfunkvertrag bezahlen.
Oppenweiler (Deutschland). Laut einer aktuellen Studie, die im Auftrag des Internetportals Finanztip erstellt wurde, zahlen viele Menschen in der Bundesrepublik zu viel für ihren Handyvertrag – einfach aus dem Grund, dass der abgeschlossene Vertrag bereits sehr alt ist. So fanden die Autoren der Studie heraus, dass rund 29 Prozent aller in Deutschland geschlossenen Mobilfunkverträge bereits älter als drei Jahre sind. Wer solch einen Vertrag kündigt und einen neuen abschließt bekommt diesen heute entweder günstiger oder zum gleichen Preis, jedoch mit besseren Leistungen.
Wie groß das Sparpotenzial bei solchen alten Verträgen ist, zeigt die Studie anhand der klassischen Allnet-Flat. So lag ein solcher Vertrag bei der Einführung im Jahr 2007 preislich bei etwa 89,00 Euro im Monat. Vergleichbare Angebote kosten heute nur noch ein Bruchteil und sind bereits ab 6,99 Euro im Monat zu haben.
Anhand der Untersuchung von sogenannten Musterprofilen konnten die Autoren der Studie ermitteln, dass vermutlich sehr viele Menschen in der Bundesrepublik zu viel für Ihren Mobilfunkvertrag bezahlen. „Ein Musterkunde, der vor drei Jahren einen ähnlichen Vertrag abgeschlossen hat, zahlt heute mehr als doppelt so viel“, heißt es in der Veröffentlichung. Der Preisfall (bzw. die Leistungsverbesserung) ist dabei nicht anbietergebunden, sondern zieht sich durch alle Netze.
Die Auswertung der erfassten Daten zeigt außerdem, dass gerade ältere Menschen ihre Mobilfunktarife seltener kündigen – und somit meist auch zu viel bezahlen. So haben mehr als die Hälfte (59 Prozent) der über 60-Jährigen ihren Vertrag vor mehr als zwei Jahren abgeschlossen.
Auch die Verbraucherzentrale rät bei Verträgen die älter als zwei Jahre sind einmal genauer hinzuschauen. So bieten die meisten Mobilfunkanbieter dem Kunden ein günstigeres Angebot an, wenn mit der Kündigung droht. Wer aber selbst dann kein besseres Angebot bekommt sollte wirklich den Handyvertrag kündigen und zu einem günstigeren Anbieter wechseln.
Laut den Studienautoren lohnt es sich auf jeden Fall einmal einen Blick auf die aktuellen Vertragsangebote zu werfen und auch einmal die unterschiedlichen Anbieter am Mobilfunkmarkt zu vergleichen und ggf. seinen alten Vertrag zu kündigen und durch einen neuen aktuellen Vertrag zu ersetzen.
Meist werden ältere bestehende Verträge nicht gekündigt, da sich die Kunden den Kündigungsprozess und die Mitnahme der eigenen Rufnummer zu einem neuen Anbieter komplizierter vorstellen als es wirklich ist. Dabei ist der reale Aufwand meist nicht höher als 15 Minuten, das Sparpotenzial hingegen kann, je nach Vertrag, immens sein.
Für eine rechtskräftige Kündigung bedarf es nur ein paar Vertragsdaten und einem konkreten Anschreiben. Dank den zahlreichen Vorlagen von Portalen wie Kuendigung.org ist eine individuelle Kündigung jedoch mit wenigen Mausklicks erstellt. Diese nur noch einscannen oder ausdrucken und zu seinem Mobilfunkanbieter senden.
Hochrechnungen zeigen, dass die großen Mobilfunkanbieter jährlich mehrere Millionen Euro zusätzlich verdienen, weil die Kunden aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit einfach ihre alten Verträge laufen lassen.