Reduzierte CO₂-Emissionen

Amazon-Lieferungen per Straßenbahn haben Verkehr entlastet

Robert Klatt

Lieferungen per Straßenbahn und E-Lastenrad )(SAU trufknarF) secneicS deilppA fo ytisrevinU trufknarF(Foto: © 

Amazon hat in Frankfurt am Main Pakete mit einer speziellen Straßenbahn transportiert. Der städtische Verkehr wurde dadurch entlastet und die CO₂-Emissionen reduziert.

Frankfurt am Main (Deutschland). In vielen deutschen Städten fließt der Verkehr immer schlechter. Logistikunternehmen suchen deshalb zunehmend nach alternativen Lösungen für die sogenannte Letzte-Meile-Logistik, also das finale Wegstück zur Haustür des Kunden. Laut einer Studie von EIT InnoEnergy könnten Logistikunternehmen dazu eine Kombination aus E-Lastenrädern und E-Vans nutzen, die sowohl die Kosten als auch die CO₂-Emissionen senken.

Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) hat zudem gemeinsam mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main GmbH (VGF) und Amazon Logistics in Frankfurt am Main zudem untersucht, ob sich Straßenbahnen für die Zustellung von Paketen im Stadtgebiet eignen. Im Rahmen der vierwöchigen Testphase haben die Projektpartner dazu Amazon-Lieferungen per Gütertram zum Kunden transportiert.

Entlastung des städtischen Verkehrs

Im Rahmen des Pilotprojekts hat die Gütertram Pakete von der Haltestelle Frankfurt Stadion am Stadtrand zu den Stationen Zoo und Betriebshof Gutleut in der Innenstadt transportiert. Die Straßenbahn konnte dabei nicht von normalen Fahrgästen genutzt werden. Anschließend wurden die Pakete von den Haltestellen Zoo und Betriebshof Gutleut mit E-Lastenrädern zugestellt.

Laut der nun vorliegenden Auswertung haben die Lieferungen per Straßenbahn den städtischen Verkehr signifikant entlastet. Die Analyse zeigt zudem, dass die CO₂-Emissionen stark reduziert wurden (- 56 %).

600 Pakete pro Straßenbahn

Die Gütertram basiert auf dem Typ P-Wagen, der lediglich geringfügig umgebaut wurde. Die Kapazität liegt bei maximal 600 Paketen. Im Pilotprojekt hat die Straßenbahn im Mittel 4,8 Lastenradtouren mit jeweils 67 Paketen täglich befördert. Die Maximalkapazität wurde also nicht ausgereizt. Zudem zeigt das Projekt, dass bei den Umladezeiten von der Straßenbahn auf die Lastenräder noch Optimierungspotenzial besteht. Grundsätzlich zeigen die vorliegenden Ergebnisse jedoch, dass das Modell auch in anderen Städten verwendet werden kann.

„Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt für die Zukunft der städtischen Logistik in Hessen. Es zeigt, dass innovative Verkehrskonzepte nicht nur theoretisch tragfähig sind, sondern auch im praktischen Einsatz überzeugen.“

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