Erneuerbare Energiequellen

Atomausstieg soll für sinkende Strompreise sorgen

Robert Klatt

Kernkraftwerk Brokdorf )kcotS ebodAaraK(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Laut Katrin Göring-Eckardt (Grüne) wird der Strompreis durch den Atomausstieg in Deutschland sinken
  • Auch die Versorgungssicherheit soll durch die fehlenden Atomkraftwerke nicht gefährdet sein, weil alternative Energieträger wie Gas in Spitzenzeiten für einen kurzfristigen Ausgleich sorgen können

Laut einer führenden Politikerin sinkt der Strompreis durch den Atomausstieg in Deutschland. Auch die Versorgungssicherheit soll durch die fehlenden Atomkraftwerke nicht gefährdet sein.

Berlin (Deutschland). Am kommenden Samstag gehen die drei letzten Atomkraftwerke in Deutschland endgültig vom Netz. In der Sendung MDR aktuell erklärte die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne), dass dadurch der Strompreis sinken wird.

„Der Strompreis wird natürlich günstiger werden, je mehr Erneuerbare wir haben. Wind und Sonne, die kriegen wir immer zum Nulltarif.“

Laut Göring-Eckardt ist Atomkraft dagegen „teuer, sowohl in der Herstellung, in der Produktion, als auch danach.“ Ein ähnliches Ergebnis lieferte kürzlich auch eine Studie der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die zu dem Ergebnis kam, dass Investitionen in erneuerbare Energiequellen wie Wind-, Wasser- und Solarkraft auch aus ökonomischer Perspektive deutlich rentabler sind als der Weiterbetrieb und der Neubau von Atomkraftwerken.

Hohe Kosten durch Endlager

Als besonders problematisch sieht Göring-Eckardt die bisher ungeklärte Frage der Endlagerung von Atommüll. Bisher befindet sich der Atommüll über das ganze Land verteilt in Zwischenlagern. Es entstehen dabei hohe Kosten, die die aktuellen Steuerzahler und die kommenden Generationen tragen müssen.

Stromversorgung ohne Atomkraftwerke bleibt sicher

In den vergangenen Jahren haben laut der Politikerin Atomkraftwerke „keine wesentliche Rolle“ bei der Stromproduktion gespielt. Die Versorgungssicherheit soll deshalb trotz des Atomausstiegs weiterhin bestehen. Wie Göring-Eckardt erklärt, sind die Atomkraftwerke zudem ungeeignet für den kurzfristigen Ausgleich in Spitzenzeiten. Gas soll hier eine bessere Alternative sein.

„Man kann sie gerade nicht bei Spitzen zuschalten. Dafür brauchen wir noch andere Energieträger.“

Kritik innerhalb der Ampel-Koalition

In der Ampel-Koalition ist der Atomausstieg umstritten. Kürzlich forderte die FDP eine weitere Laufzeitverlängerung. Laut Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ist es in Krisenzeiten sinnvoll, die Kernenergie weiterzunutzen. Auch die Union kritisiert den Atomausstieg. Jens Spahn (CDU) ist der Ansicht, dass die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke dem Klima schaden wird.

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