Windkraft und Co.

Beschleunigte Energiewende würde Deutschland ökonomische Vorteile bringen

Robert Klatt

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Die deutsche Volkswirtschaft hätte durch eine beschleunigte Energiewende ökonomische Vorteile, obwohl zunächst hohe Investitionen nötig wären.

Frankfurt am Main (Deutschland). Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 CO₂-neutral zu werden. Das im Pariser Abkommen vereinbarte Ziel der Klimaneutralität könnte aber verfehlt werden, wenn die aktuelle Geschwindigkeit der Energiewende nicht zunimmt. Um die Energiewende zu beschleunigen, wären jedoch hohe Investitionen nötig, etwa für die Installation neuer Windkraftanlagen, von denen Deutschland laut einer Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) sechs Anlagen täglich aufbauen müsste.

Analysten des Unternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC) haben nun eine Studie publiziert, laut der die Bundesrepublik trotz der hohen Mehrkosten des beschleunigten Klimawandels ökonomisch profitieren könnte. Demnach würde die Volkswirtschaft langfristig Geld einsparen, wenn man die erforderlichen Maßnahmen schneller umsetzt, obwohl dadurch zunächst hohe Ausgaben anfallen würden.

Szenarien der Energiewende

Die Forscher haben für ihre Studie unterschiedliche Szenarien der Energiewende modelliert. Sie haben dazu die Investitions- und Energiekosten berechnet und alle Sektoren, die Energie benötigen, darunter etwa die Industrie, das Wohnen und den Verkehr, berücksichtigt.

Wenn Deutschland die erneuerbaren Energien, die 2023 bereits mehr als die Hälfte (56 %) des Stroms produziert hatten, und die Wärmenetze mit einem unveränderten Tempo ausbaut, werden laut den Studiendaten die Klimaziele bis 2045 nicht erreicht. Die volkswirtschaftlichen Kosten des Weiter-wie-bisher-Szenario liegen bei 13,3 Billionen Euro.

Im beschleunigten Energiewende-Szenario würde Deutschland den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wärmenetze signifikant beschleunigen, um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Es entstünden dadurch bis 2050 Gesamtkosten von 13,2 Billionen Euro.

Langfristig hohe Einsparungen

Laut Nicolas Deutsch würde Deutschland im beschleunigten Szenario nicht „nur“ 0,1 Billionen Euro einsparen, sondern hätte langfristig deutlich größere ökonomische Vorteile. Diese kommen etwa durch Einsparungen bei den Energiekosten zustande.

„Die Investitionskosten im Rahmen der Energiewende sind ein bedeutender Kostentreiber, aber die Energiekosten dürfen hier nicht übersehen werden.“

Die Studie kommt somit zu dem Ergebnis, dass die höheren Kosten der schnelleren Energiewende langfristig durch Einsparungen in anderen Bereichen kompensiert werden würden. Die Autoren empfehlen deshalb, die CO₂-Emissionen möglichst schnell zu reduzieren.

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