Keine Berufsausbildung

Bildungsniveau in Deutschland ist gesunken

Dennis L

Bildungsniveau in Deutschland )kcotS ebodAotsak(Foto: © 

In Deutschland ist das Bildungsniveau in den letzten Jahren deutlich gesunken. Schultests zeigen, dass das Problem mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter zunehmen wird.

Köln (Deutschland). In Deutschland hat sich das durchschnittliche Bildungsniveau in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich verbessert. 2020 hatte mehr als ein Fünftel der 25- bis 34-Jährigen einen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern.  Ein aktueller Kurzbericht des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) offenbart nun, dass der Trend sich gewendet hat und dass das Bildungsniveau in Deutschland wieder sinkt.

Der Anteil der 25- bis 64-Jährigen ohne eine Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss lag 2014 bei nur 16 Prozent. 2022 hatten 21 Prozent der Altersgruppe keine entsprechende Qualifikation. Auch die Anzahl der jungen Hilfsarbeiter im Alter zwischen 20 und 34 Jahren hat 2021 den Rekordwert von 2,64 Millionen erreicht. Laut dem Berufsbildungsbericht der Bundesregierung sind dies rund 0,5 Millionen mehr als 2018.

Lerndefizite nehmen zu

Laut den Autoren wird das Problem in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter zunehmen. Verschiedene pädagogische Untersuchungen, einschließlich der Iglu-Erhebung über die Leseleistung von Grundschülern im vierten Schuljahr, haben jüngst offenbart, dass der Prozentsatz der Schüler, die erhebliche Lernschwierigkeiten aufweisen, zugenommen hat. Laut der Studie vermindert dies ebenso die Wahrscheinlichkeit dieser Schüler, eine berufliche Qualifikation zu erlangen.

Höheres Bildungsniveau als die Eltern

Im Allgemeinen sind gegenwärtig ungefähr 20 Prozent der 25- bis 35-Jährigen höher qualifiziert als ihre Eltern. Es zeigt sich jedoch ein rückläufiger Trend bei den 35- bis 44-Jährigen, deren Ausbildungsgrad üblicherweise als abschließend betrachtet wird. Die Studie zeigt zwar, dass der Anteil der Personen, die eine höhere Bildung als ihre Eltern erreicht haben, seit dem Jahr 2000 nur marginal von 22,5 Prozent auf 21,8 Prozent gesunken ist. Dies könnte auch auf den hohen Bildungsgrad der vorangegangenen Generation zurückzuführen sein, den die Kinder nur schwer übertreffen können.

Die IW-Studie hat jedoch einen deutlichen Anstieg des Anteils der Personen festgestellt, die ein niedrigeres Bildungsniveau als ihre Eltern erreichen. Innerhalb von 20 Jahren hat sich dieser Anteil von knapp über drei auf mehr als 15 Prozent vervielfacht. Des Weiteren scheinen Männer öfter als Frauen einen Bildungsabstieg im Vergleich zu ihren Eltern zu erleben.

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