Robert Klatt
In Deutschland ist der Absatz von Elektroautos seitdem Ende der staatlichen Förderung gesunken. Um die Verkäufe anzukurbeln, fordert BMW nun eine separate Autobahnspur für Elektroautos und andere Privilegien.
München (Deutschland). In Deutschland ist der Absatz von Elektroautos seitdem Ende der staatlichen Förderung im Dezember 2023 deutlich gesunken. Eine Studie des Chemnitz Automotive Institute (Cati) zeigt, dass etwa 100.000 Elektroautos nicht verkauft wurden und derzeit bei Händlern, in den Werken, in Häfen und auf unterschiedlichen Parkplätzen zwischengelagert werden müssen. Als Reaktion auf die anhaltende Absatzschwäche fordert Milan Nedeljkovic, Produktionsvorstand der Bayerischen Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW AG), nun neue staatliche Maßnahmen zur Absatzförderung von Elektroautos.
Gegenüber dem Münchner Merkur spricht sich der BMW-Produktionsvorstand dafür aus, dass Deutschland Privilegien für Elektroautos einführen sollte. Er empfiehlt eine separate Autobahnspur, kostenlose Parkmöglichkeiten in Innenstädten und einen privilegierten Zugang zu Bereichen mit hoher Verkehrsbelastung. Laut ihm würden diese Maßnahmen dazu führen, dass Menschen mit einem Verbrenner Elektroautos für attraktiver halten und eher auf ein solches Auto umsteigen. Dauerhafte Kaufprämien sind laut Nedeljkovic hingegen keine sinnvolle Maßnahme gegen die Absatzschwäche bei Elektroautos.
Nedeljkovic erklärt zudem, dass in den bayerischen Werken des Autokonzerns dieses Jahr etwa jedes Dritte Auto vollelektrisch sein wird. Trotzdem ist Nedeljkovic nicht davon überzeugt, dass das Verbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor in der Europäischen Union (EU) ab 2035 sinnvoll ist, weil laut ihm die komplette Elektrifizierung des Autoverkehrs womöglich nicht realistisch ist. Der BMW-Produktionsvorstand ist jedoch überzeugt davon, dass Deutschland an seinem Ziel festhalten sollte, möglichst viele Elektroautos auf die Straßen zu bringen.
