Dennis L.
Obwohl oder gerade weil das Coronavirus derzeit die globalen Finanzmärkte erschüttert, steigt das Vertrauen in Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. Zudem glauben nicht nur mehr Anleger an den langfristigen Erfolg digitaler Währungen, auch die Mehrheit der Deutschen ist sich mittlerweile sicher, dass das Bezahlen und Handeln mit Kryptowährungen auch noch in zehn Jahren möglich sein wird.
Tokio (Japan). Die Auswertung des jährlichen Crypto Confidence Indexes zeigt, dass rund 64 Prozent der Deutschen glauben, dass es auch noch in zehn Jahren Kryptowährungen geben wird. Wie üblich, werden für die Ermittlung des Indexes insgesamt 10.000 Verbraucher aus zehn europäischen Ländern befragt. Im Fokus der Untersuchung steht das langfristige Vertrauen in Kryptowährungen und die Wahrnehmung der Öffentlichkeit gegenüber den digitalen Währungen.
Mit den 64 Prozent liegt Deutschland, wie auch in den letzten Jahren, im Mittelfeld beim Thema Vertrauen in Kryptowährungen. Einen positiven oder negativen Einfluss der Corona-Krise konnten die Studienautoren nicht feststellen. Im europäischen Durchschnitt glauben immerhin 66 Prozent an den langfristigen Erfolg der digitalen Währungen. Ob jedoch in Zukunft weiterhin viel mit Bitcoin, Monero oder IOTA auf Tradingbörsen wie Bitcoin Era oder ähnlichen Portalen gehandelt wird oder ob das Bezahlen in Onlineshops mehr und mehr in den Fokus rücken wird, konnten die Befragten nicht klar beantworten.
Spannend ist, dass Daten der Umfrage bereits im März, dem bisherigen Höhepunkt der Corona-Pandemie, erhoben wurden. In dieser Zeit waren sowohl traditionelle als auch moderne Vermögenswerte instabil. Trotzdem ist das Vertrauen in Kryptowährungen seit dem Vorjahr in Europa um drei Prozent gestiegen – und das in neun der zehn befragten Länder.
Währen Deutschland im Vergleich zum Vorjahr das Vertrauen nur ein Prozentpunkt anstiegt, verzeichnete Italien, das bisher am stärksten von Corona betroffene Land, den größten Optimismus. Fast drei Viertel (72 Prozent) der Italiener sind der Meinung, dass es Kryptowährungen auch noch in zehn Jahren geben wird. Kurz nach Italien folgen die Niederlande und Polen.
„Die Ergebnisse unseres jährlichen Index zeigen, dass Kryptowährungen sich langsam aber sicher als alternative Geldanlage im allgemeinen Bewusstsein festsetzen. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage momentan sehen wir eine positive Entwicklung für digitale Währungen. Es ist interessant zu sehen, dass Länder wie Italien, die von der COVID-19-Krise hart getroffen wurden, mehr Vertrauen denn je in Kryptowährungen bekunden. Das zeigt uns, dass Menschen in wirtschaftlicher Not nach Alternativen zu den traditionellen Finanzsystemen suchen. Umso wichtiger ist es, dass die Kryptoindustrie jetzt konkret zeigt, wie Kryptowährungen und die damit verbundenen Konzepte attraktive Alternativen sein können. Während wir weltweit gegen beispiellose Finanzkrisen ankämpfen und nach neuen Lösungen suchen, würde ich sogar noch weiter gehen und Kryptowährungen als Ersatz für etablierte Wirtschaftsmodelle sehen“, so Andy Bryant.
Die Studie hat aber nicht nur gezeigt, dass das Vertrauen in neue digitale Währungen stärker wird, es hat auch die Frage nach dem zukünftigen Zweck von Kryptowährungen gestellt. Die Auswertung der Daten zeigt, dass die Mehrheit der Befragten keine klare Vorstellung davon hat, wie Kryptowährungen in zehn Jahren genutzt werden könnten.
Rund ein Viertel gab an, an die Zukunft der neuen digitalen Währungen zu glauben, hat aber zeitglich keine genaue Vorstellung, wie diese in Zukunft eingesetzt werden könnten. Das sind rund zwei Prozent mehr als noch im Vorjahr. Neun Prozent glauben immerhin, dass sich der Bitcoin in zehn Jahren so etabliert hat, dass dieser ein weit verbreitetes Zahlungsmittel ist (ein Prozent mehr als im Vorjahr). Ebenfalls neun Prozent gaben an, dass der Bitcoin oder andere starke kryptische Währungen in Zukunft lediglich als Sicherheit oder Investition verwendet werden. Dies ist ein Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.