Dennis L.
Die Börse ist längst kein Ort mehr, an dem sich nur Banker und reiche Unternehmer tummeln. Die Initiative „Aktion pro Aktie“ hat herausgefunden, dass die Aktionäre in Deutschland immer jünger werden und generell auch mehr Menschen in der Bundesrepublik Interesse am Kauf von Aktien und Fonds entwickeln.
Berlin (Deutschland). Spätestens seitdem es für finanzielle Rücklagen auf dem Sparbuch keine Zinsen mehr gibt und größere Vermögen sogar negativ verzinst werden, rückt die Börse für viele Menschen mehr und mehr in den Fokus. Aber wer genau in Deutschland kauft eigentlich Aktien oder Fonts? Dies wollte die Initiative Aktion pro Aktie, ein Interessenverband aus Comdirect, Consorsbank und ING Deutschland, mit Hilfe einer repräsentativen Umfrage herausfinden. Dazu wurden 2.000 Bundesbürger befragt und die Daten später ausgewertet. Heraus kam ein überraschendes Ergebnis - selbst für die Experten: Demnach ist der durchschnittliche Aktienbesitzer in Deutschland um die 40 Jahre alt, verfügt über einen Hochschulabschluss und verdient mindestens 4.000 Euro netto im Monat.
Obwohl das Durchschnittsalter der Aktienbesitzer bei rund 40 Jahren liegt, kann die Börse immer mehr junge Menschen begeistern. Die Umfrage legte nämlich offen, dass der Anteil der unter 25-Jährigen um ganz 13 Prozentpunkte auf insgesamt 39 Prozent gestiegen ist. Eine vergleichbar hohe Quote findet sich nur in der Gruppe der 45 bis 54-Jährigen.
Zudem fand man anhand der Umfrage heraus, dass der Anteil der Aktien- und Fondsbesitzer im Vergleich zum Jahr 2017 nochmals gestiegen ist. Damals besaßen im Durchschnitt 24 Prozent der Befragten Wertpapiere. Heute liegt der Anteil bereits bei 34 Prozent.
Anders als die ältere Generation, die meist auf den Brokerdienst der Hausbank oder einem der großen Online-Anbieter setzen, vertraut die jüngere Generation mehr den sogenannten Discount-Brokern. Wie der Ratgeber von aktien.net ausführlich berichtet, richten sich diese Angebot vor allem an kostenbewusste Trader - zudem bei kleineren Anbietern auch die Anzahl der Wertpapiere und Handelsplätze geringer als bei den großen Brokern ausfallen kann.
Die Auswertung der erhobenen Daten zeigt aber auch, dass nach wie vor der überwiegende Teil der Anleger männlich sind. So besitzen derzeit 42 Prozent der Männer, aber nur 25 Prozent der Frauen Aktien oder Fonds. Auch interessant ist, dass die Forscher herausgefunden haben, dass jede zweite Frau in der Bundesrepublik noch nie Wertpapiere besessen hat.
Die Forscher fanden zudem heraus, dass auch das Bildungsniveau sowie das monatliche Einkommen eine wichtige Rolle spielt, ob eine Personen Wertpapiere besitzt oder nicht. Demnach besitzt rund jeder zweite Aktienbesitzer einen Hochschulabschluss. Nur 13 Prozent der Aktienbesitzer haben einen niedrigeren oder gar keinem Abschluss.
Die Forscher fanden zudem heraus, dass neben der Bildung auch das monatliche Nettoeinkommen bei der Frage entscheidend ist, ob jemand ein Aktiendepot besitzt oder nicht. Natürlich ist es naheliegend, dass Personen, die wenig verdienen, auch wenig Handlungsspielraum für Investitionen haben. Dies zeigt sich auch in der Auswertung der Daten: So ist mehr als die Hälfte der befragten Aktienbesitzer Gutverdiener - besitzt also ein monatliches Grundeinkommen von mindestens 4.000 Euro netto. Aber selbst bei Haushaltseinkommen von unter 1.000 Euro netto im Monat finden sich noch Aktienbesitzer - auch wenn dieser Teil nur rund acht Prozent ausmacht.
Die Untersuchung zeigt zudem, dass sich die grundlegende Einstellung zu Kapitalanlagen zunehmend wandelt. Ein wesentlicher Faktor wird hier die Tatsache sein, dass es auf dem Girokonto oder dem Sparbuch schon lange keine Zinsen mehr gibt und sich eine Kehrtwende auch nicht abzeichnet. Demnach sehen die Deutschen Aktien wie folgt an:
Doch obwohl ein Wandel klar abzusehen ist, bilden Aktien und Fonds in Deutschland immer noch das Schlusslicht in Punkto Geldanlage (Platz 7). Obwohl es schon seit längerem keine Zinsen mehr gibt, setzen die meisten Bundesbürger weiterhin auf das klassische Girokonto und das Sparbuch.