Robert Klatt
Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat den Umgang mit Energie in Deutschland in vielen Haushalten stark verändert.
Berlin (Deutschland). Laut einer Umfrage der Bitkom e. V. versuchen seit Beginn des Kriegs in der Ukraine viele Haushalte in Deutschland Energie zu sparen. Den 1.003 telefonisch befragten Teilnehmer wurden folgende Fragen gestellt:
Knapp die Hälfte (48 %) der Teilnehmer gab an, bewusster mit Energie umzugehen, etwa indem sie ihre Heizung weniger nutzen und weniger Strom verbrauchen oder durch den Umstieg auf einen Ökostromtarif. In vielen Haushalten (47 %) hat sich die Energienutzung seit Kriegsbeginn jedoch nicht geändert.
16 Prozent der Haushalte haben ihren Energieverbrauch laut der Umfrage stark reduziert, 32 Prozent zumindest ein wenig. „Durch den Krieg in der Ukraine sind viele Menschen zusätzlich motiviert, Energie einzusparen“, erklärt Bitkom-Präsidiumsmitglied Matthias Hartmann.
Mehr als die Hälfte (59 %) der Haushalte, die ihren Energieverbrauch reduzieren wollen, achten darauf, dass elektrische Geräte komplett abgeschaltet werden und sich nicht im Standby befinden. Zudem nutzen viele Haushalte (42 %) die Energiesparfunktion bei Geräten wie Bildschirmen und Computer. Teilweise (22 %) reduzieren die Haushalte zudem die Helligkeit von Bildschirmen, um deren Stromverbrauch zu senken.
„Auch kleine Maßnahmen, die den täglichen Komfort nicht einschränken, können in der Summe einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass das Klima geschützt und die Abhängigkeit von russischen Energieimporten verringert wird“, so Hartmann. Die Deutschen sind zudem größtenteils (90 %) der Ansicht, dass das Land schnellstmöglich von importierten Gas aus Russland unabhängig werden soll. Die Energiewende beurteilen fast drei Viertel (74 %) deshalb als zu langsam.