Lebensmittel Fleisch

Deutsche würden für Tierwohl mehr bezahlen

Robert Klatt

Fleisch von einem Discounter )kcotS ebodAtolexiP(Foto: © 

Ein Großteil der Deutschen isst regelmäßig Fleisch. Über ein Drittel der Konsumenten würde höhere Preise akzeptieren, wenn dies das Tierwohl verbessern würde.

Brüssel (Belgien). In Deutschland hat Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) kürzlich eine sogenannte Tierwohlabgabe gefordert, durch die Fleisch deutlich teurer werden würde. Das Bureau Européen des Unions de Consommateurs (BEUC), ein Zusammenschluss unabhängiger Verbraucherorganisationen in der Europäischen Union (EU), hat untersucht, welche Position Verbraucher zum Wohlergehen der Nutztiere haben und welche Rolle das Lebensmittel Fleisch in ihrer Ernährung spielt.

An der Umfrage nahmen Menschen aus Belgien, Deutschland, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Portugal, Spanien und Schweden teil. Ein Großteil der Befragten (98 %) gab an, dass sie Fleisch oder Fisch essen. Lediglich ein kleiner Teil bezeichnete sich als Vegetarier (2 %) oder als Veganer (1 %).

Höhere Tierhaltungsstandards in der EU

Die meisten Befragten (88,5 %) gaben an, dass sie eine Anhebung der Tierhaltungsstandards befürworten. Den Fleischkonsumenten ist das Wohlergehen der Nutztiere wichtig (43 %) oder sehr wichtig (41 %). Laut Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale-Bundesverbands (vzbv) möchten die Kunden wissen, unter welchen Bedingungen ihr Fleisch produziert wurde.

„Sie sind bereit, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben, wenn diese tiergerechter hergestellt worden sind.“

In Deutschland, Schweden, Italien und Ungarn wäre mehr als ein Drittel der Fleischkonsumenten bereit, einen fünf Prozent höheren Preis zu bezahlen, wenn die Mehreinnahmen den Haltungsbedingungen der Tiere zugutekommen. In den anderen untersuchten Ländern, etwa in Spanien (23 %), waren deutlich weniger Verbraucher bereit, höhere Fleischpreise zu bezahlen, um das Leben der Tiere zu verbessern.

Fleisch in der Ernährung

Knapp ein Fünftel der Befragten (18 %) isst täglich Fleisch. Die Häufigkeit des Fleischkonsums variiert zwischen den Ländern aber stark. In Deutschland ist lediglich ein Drittel der Befragten mindestens fünfmal pro Woche, während es in Ungarn über die Hälfte (54 %) ist.

Dies liegt unter anderem daran, dass sich viele Menschen einen regelmäßigen Fleischkonsum nicht leisten könnten. Wenn die Preise weiter ansteigen, würden etwa drei Viertel (74 %) teure Fleischsorten wie Rindfleisch durch günstigere Alternative wie Geflügel ersetzen. Viele Teilnehmer (61 %) gaben zudem an, dass sie bei höheren Fleischpreisen ihren Konsum insgesamt reduzieren würden.

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