Mehr Drogenkonsum

Deutschen halten Cannabislegalisierung rückblickend für falsch

Robert Klatt

Mehrheit der Deutschen ist gegen die Cannabislegalisierung )kcotS ebodAkcotSsciP arolfaminA(Foto: © 

In Deutschland dürfen Erwachsene seit einem halben Jahr legal Cannabis konsumieren. Die Mehrheit der Bürger hält diese Entscheidung für falsch.

Berlin (Deutschland). In Deutschland dürfen Erwachsene seit dem 1. April 2024 legal drei Cannabispflanzen anbauen und bis zu 50 Gramm Cannabis besitzen. Außerdem sind seit dem 1. Juli 2024 nicht kommerzielle Anbauvereinigungen, die auch als Cannabisklubs bezeichnet werden, erlaubt. Diese dürfen mit einer vorherigen Erlaubnis öffnen und bis zu 500 Mitglieder haben, die gemeinsam Cannabis anbauen und zum Eigenkonsum abgeben. Der gewerbliche Anbau der Pflanze, die das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) enthält, ist hingegen, abgesehen von Medizinalcannabis, weiterhin untersagt.

Das Meinungsforschungsinstituts YouGov hat deshalb kürzlich untersucht, welche Erlebnisse die Bürger in Deutschland mit der Cannabislegalisierung gemacht haben und wie ihre Meinung dazu ist. Laut den Antworten nehmen viele Bürger (31 %) seit der Legalisierung der Droge mehr Cannabiskonsum beobachtet. Eine Mehrheit der Deutschen (55 %) ist zudem der Ansicht, dass die Cannabislegalisierung rückblickend falsch war, während die übrigen Umfrageteilnehmer die Legalisierung weiterhin für richtig halten (37 %) oder unschlüssig waren (8 %).

Gewerkschaft der Polizei kritisiert Cannabislegalisierung

Das Ziel der Cannabislegalisierung war vor allem eine Beseitigung des Schwarzmarkts, der eine große Einnahmequelle für die Organisierte Kriminalität (OK) in der Bundesrepublik ist. Alexander Poitz, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), ist der Ansicht, dass das Ziel wahrscheinlich nicht erreicht werden kann.

„Es war falsch, ein Gesetz zu beschließen, das die Verantwortung für ein berauschendes Mittel ausschließlich in private Hände legt.“

Sinnvoll wäre laut ihm hingegen ein Konzept mit einer deutlich höheren staatlichen Kontrolle. Zudem ist Poitz der Ansicht, dass das Gesetz zu mehr Cannabiskonsum führt und dadurch auch den illegalen Drogenhandel führt. Dies begründet Poitz damit, dass sich kriminelle Drogenhändler nun gefahrenlos mit bis zu 25 Gramm getrockneten Cannabis in der Öffentlichkeit aufhalten können.

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