Mehr Elektroautos

Deutschland soll 6.000 Euro Abwrackprämie für Verbrenner erhalten

Robert Klatt

Alte Verbrenner auf einem Schrottplatz in Deutschland )kcotS ebodAngisim(Foto: © 

Der Absatz von Elektroautos in Deutschland ist stark gesunken. Eine 6.000 Euro Abwrackprämie für ältere Verbrenner soll das Problem lösen.

Berlin (Deutschland). Seitdem Ende der staatlichen Förderung im Dezember 2023 ist der Absatz von Elektroautos in Deutschland stark gesunken. Unterschiedliche Politiker und Unternehmen fordern daher neue Maßnahmen zur Absatzförderung, darunter etwa eine separate Autobahnspur für Elektroautos. Wirtschaftspolitiker der SPD-Fraktion haben im Vorfeld des Autogipfels, der am kommenden Montag stattfindet, nun eine Abwrackprämie für ältere Verbrenner in Höhe von 6.000 Euro vorgeschlagen, die beim Kauf eines neuen Elektroautos ausgezahlt werden soll. Käufer, die von einem Verbrenner auf ein gebrauchtes Elektroauto umsteigen, sollen eine Abwrackprämie in Höhe von 3.000 Euro erhalten.

„Vom Auto-Gipfel muss das eindeutige Signal ausgehen, dass Unternehmen und Politik das aktuelle Tal gemeinsam überwinden.“

Die SPD-Politiker haben außerdem weitere Maßnahmen vorgeschlagen, darunter eine Förderung für private Ladeboxen, Speicher und Ladesäulen und ein Zuschlag zum E-Auto-Leasing für Haushalte mit kleinen oder mittleren Einkommen.

„VW und die Automobilbranche sind der Motor Deutschlands. Wenn der Motor stottert, müssen wir ihn in Gang bringen.“

Kritik der CDU/CSU-Fraktion

Die CDU/CSU-Fraktion kritisiert die von der SPD-Fraktion vorgeschlagene Abwrackprämie. Laut ihnen hat die 2009 im Rahmen der Wirtschaftskrise eingeführte Umweltprämie in Höhe von 2.500 Euro gezeigt, dass solche Maßnahmen nur kurzzeitig den Absatz fördern.

„Die damalige Abwrackprämie hat bei der Autonachfrage außer einem kurzen Strohfeuer nichts gebracht. Dafür gab es aber Chaos bei der Abwicklung und Missbrauch.“

Stattdessen fordert die CDU/CSU-Fraktion, dass die strengen Schadstoffgrenzwerte für Autos der Europäischen Union (EU) gelockert werden. Dies fordert auch Manfred Weber, der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, damit die Unternehmen aufgrund der strengeren Flottenvorgaben bei CO₂-Emissionen ihrer Produkte keine hohen Strafzahlungen entrichten müssen.

„Wenn zehntausende von Arbeitsplätzen wackeln, dann ist keine Zeit für Bußgeldzahlungen.“

Die EU möchte die Flottenziele für den Ausstoß von klimaschädlichem CO₂ eigentlich inkrementell verschärfen. Derzeit liegt der Wert bei 115,1 Gramm CO₂ pro Kilometer. 2025 soll er auf 93,6 Gramm und 2030 auf 49,5 Gramm sinken. Hersteller, deren neuverkaufte Fahrzeuge im Mittel höhere CO₂-Emissionen verursachen, müssen hohe Strafen entrichten. Angesichts der sinkenden Verkäufe bei Elektroautos müssen große Automobilhersteller mit einer Zusatzbelastung von mehreren Milliarden Euro rechnen.

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