Dennis L.
Laut der Studie „Digitalisierung Gewerbe“ haben sich die digital durchgeführten Beratungen innerhalb der letzten zwei Jahre mehr als verdoppelt. Die aktuelle Untersuchung lässt auch Rückschlüsse auf andere Bereiche der Versicherungswirtschaft zu und zeigt einen eindeutigen Trend zu digitaler Beratung und Versicherungsabschlüssen.
Hamburg (Deutschland). Im Jahr 2020 gibt es nur noch wenige wirtschaftlich starke Branchen, die nicht durch das Internet profitieren. Zu den großen Nachzüglern in diesem Bereich zählen Versicherungen, im speziellen Gewerbeversicherungen. Laut einer aktuellen Studie verändert sich dieser Markt derzeit aber stark und so haben sich alleine in den letzten zwei Jahren die mit dem Internet verbundenen Beratungen und Versicherungsabschlüsse mehr als verdoppelt.
In einem Kommentar der Studie „Digitalisierung Gewerbe“ heißt es: „Von der Informationsphase bis zum Abschluss einer Versicherung wechseln 45 Prozent der Gewerbekunden zwischen digitalen und analogen Kanälen. Versicherer müssen diese beiden Berührungspunkte also eng verzahnen, um mögliche Absprünge des Kunden entgegenzuwirken.“
Für die Studie, welche von dem deutschen Unternehmen EY Innovalue mit Sitz in Hamburg durchgeführt wurde, hat man bundesweit rund 500 Gewerbetreibende mit einem Jahresumsatz von unter 10 Millionen Euro zum Thema Gewerbeversicherungen befragt. Dabei verteilten sich die folgenden Branchen zu etwa gleich großen Anteilen in der Befragung:
Die Auswertung der durch die Befragung erhobenen Daten zeigt, dass Vergleichsportale für Gewerbeversicherungen im Internet immer wichtiger werden. Während im Jahr 2017 lediglich zwölf Prozent der Gewerbeversicherungen online abgeschlossen wurden, so gab es im Jahr 2019 bereits einen Anstieg auf 28 Prozent - mehr als eine Verdoppelung.
Schaut man sich die aktuellen Zahlen an, so steigt zwar der Abschluss von Gewerbeversicherung über das Internet enorm an, ein Großteil der Gewerbekunden wenden sich aber dennoch an einem Makler oder Ausschließlichkeitsvertreter. Dennoch zeigt ein genauerer Blick auf die Daten, dass sich zwischen 30 und 40 Prozent der Gewerbekunden im Vorfeld bereits ausführlich online über die beste Gewerbeversicherung informieren, die Versicherung dann aber letztendlich doch persönlich abschließen. Ein Fakt, den gerade digitale Versicherungsanbieter oder Vergleichsportale für Gewerbeversicherungen nicht ignorieren und genau hier versuchen sollten, den Gewerbekunden von einem Onlineabschluss zu überzeugen.
Der immer noch hohe Anteil an Offline-Abschlüssen ist übrigens nicht auf das Alter zurückzuführen, denn auch junge Unternehmer im Alter zwischen 18 und 29 Jahren schließende benötigten Gewerbeversicherungen immer noch zum größten Teil offline ab - auch wenn hier der Anteil der Online-Abschlüsse höher ist als bei älteren Unternehmern.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Gewerbekunde, im Gegensatz zum Privatkunden, eine eher unerforschte Spezies, schreibt EY Innovalue. Mit dieser Studie, die nun bereits zum zweiten Mal durchgeführt wurde, will man versuchen den Gewerbekunden und seine Interessen besser zu verstehen und Versicherungsmaklern aufzeigen, welche individuellen Anforderungen ein Gewerbekunde an die Gewerbeversicherung stellt. So können nicht nur die Versicherungsangebote weiter optimiert werden, der Kunde fühlt sich auch besser beraten und kann durch optimierte Versicherungen noch bares Geld sparen - eine Win-Win-Situation für beide Seiten.