Onlinehandel

E-Commerce mit starkem Umsatzwachstum im Q3/2021

Robert Klatt

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In Deutschland sind die Umsätze im E-Commerce erneut stark gestiegen, obwohl der stationäre Handel geöffnet war.

Berlin (Deutschland). Laut Daten des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) sind die Umsätze des Onlinehandels im Q2/2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal stark gestiegen. Im E-Commerce wurde ein Umsatz von 22,194 Milliarden Euro (+ 14,8 %) und im interaktiven Handel ein Umsatz von 22,467 Milliarden Euro (+ 14,3 %) erzielt. Das Q3/2021 ist damit das wachstumsstärkste dritte Quartal der Branche seit fünf Jahren.

Am stärksten ist der Umsatz im Cluster täglicher Bedarf (+ 24,8 %) gestiegen. Dies enthält unter anderem Lebensmittel, Drogerieprodukte und Tiernahrung. Ein starkes Umsatzwachstum gab es außerdem im Cluster Freizeit (+ 19,6 %), also zum Beispiel mit Sportartikeln und im Cluster Einrichtung (+ 17,6 %). Dieses enthält neben Möbeln auch Zubehörartikel wie Sofadecken.  

Multichannel und D2C sind Wachstumstreiber

Am stärksten haben die Umsätze des E-Commerce im digitalen Direktvertrieb durch Hersteller (D2C) zugenommen. Bereits seitdem Beginn der Covid-19-Pandemie konnte dieser Vertriebskanal in jedem Quartal zweistellige Wachstumsraten verzeichnen. Kumuliert liegt das Umsatzwachstum dieses Verkaufskanals von Januar bis einschließlich September 2021 bei 23,2 Prozent.

Deutlich gestiegen sind auch die Umsätze der Multichannel-Händler, die über verschiedene Plattformen wie eBay und Amazon ihre Produkte vertreiben. Das Umsatzwachstum liegt hier bei 21,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

„Besonders erfreulich ist die positive Entwicklung der Multichannel-Händler, die zu den starken Ergebnissen der Branche beigetragen haben. Unter ihnen befinden sich viele Unternehmen, die ehemals rein stationär waren und sich in der Pandemie unter hohem Druck ein digitales Standbein aufgebaut haben. Das macht uns optimistisch und zeigt, dass sich viele dieser Händler erfolgreich im Digitalhandel festsetzen“. Kommentiert Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh die Situation.

Nachholeffekte bei digitalen Dienstleistungen

Auch bei den digitalen Dienstleistungen, darunter befinden sich Reisebuchungen und Ticketverkäufe, kam es im Q3/2021 zu einem starken Umsatzwachstum (+ 31,0 %) auf 2,23 Milliarden. Im Q2/2021 lag das Umsatzwachstum dieser Brachen aber noch deutlich höher (+ 61,3 %). Es handelt sich dabei laut den Daten des bevh größtenteils um Nachholeffekte, die durch den großen Umsatzeinbruch im Vorjahr (- 66,6 % im Q3/2020) entstanden sind. Die Verbraucher in Deutschland geben laut den Daten also wieder mehr Geld für Urlaube und Konzerttickets aus, sind aber noch nicht so konsumfreudig wie vor dem Beginn der Covid-19-Pandemie.

100 Milliarden Euro Jahresumsatz

Die Gesamtumsätze im E-Commerce liegen in den ersten neun Monaten des Jahres bei rund 67,4 Milliarden Euro. Insgesamt konnte der Interaktive Handel einschließlich Dienstleistungen in diesem Zeitraum 74 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Der bevh geht deshalb davon aus, dass die prognostizieren, 100 Milliarden Euro Jahresumsatz erreicht werden. Dafür spricht auch, dass das besonders umsatzstarke Weihnachtsquartal noch ansteht.

Veröffentlichung der Ergebnisse im Jahr 2022

Die Ergebnisse der Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ werden im kommenden Jahr veröffentlicht. Erhoben werden die Daten durch das Unternehmen BEYONDATA GmbH, das dazu 40.000 Privatpersonen aus Deutschland ab 14 Jahren zu ihrem Konsumverhalten im Versand- und Onlinehandel befragt. Die nun publizierten Zwischenergebnisse passieren auf Daten, die von Q1/2021 bis einschließlich Q3/2021 erhoben wurden.

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