Robert Klatt
Die Inflation trifft die Menschen in Deutschland stark. Viele Personen können keine neuen Ersparnisse bilden oder haben ihre alten Ersparnisse bereits aufgebracht.
Frankfurt am Main (Deutschland). In Deutschland befindet sich die Inflation aktuell auf einem Rekordhoch. Besonders stark betroffen sind davon laut einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamts (Destatis) Haushalte mit geringen Einkommen, deren haushaltsspezifischer Warenkorb stark im Preis gestiegen ist.
Nun offenbart eine Umfrage der niederländischen Großbank ING, dass die hohen Kosten die Ersparnisse vieler Menschen in Deutschland inzwischen aufgebracht haben. Etwa 30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie über keinerlei Rücklagen verfügen.
„Als Hauptgrund für das Fehlen von Ersparnissen gibt rund jeder achte Betroffene die zuletzt stark gestiegenen Preise an.“
Die Umfrage zeigt zudem, dass mehr als die Hälfte der Deutschen (57 %) über ein so geringes Einkommen verfügen, dass sie keine Ersparnisse bilden können. Sie sparen deshalb vor allem bei der Kleidung und beim Essen. Ein Drittel der Umfrageteilnehme erklärte außerdem, in Bildung kein Geld zu investieren. In Zukunft möchten die Menschen in Deutschland ihre Ausgaben für Gastronomie und für Freizeitaktivitäten reduzieren, um die hohen Kosten durch die Inflation auszugleichen.
„Schlechte Vorzeichen für Branchen, die schon unter den Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie stark gelitten haben.“
In absoluten Zahlen ist die Bundesrepublik laut den Daten der ING Bank trotz dieser Entwicklung noch das Land der Sparer. Der Anteil der Menschen mit hohen Rücklagen ist trotz der Inflation nämlich noch nicht gesunken.
