Dennis L.
Insgesamt haben sich Städte aus insgesamt acht europäischen Ländern zusammengetan, um soziale Innovationen und vorbildliche Verfahren zu entwickeln und diese miteinander auszutauschen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, mit der Herausforderung einer immer größer werdenden alten Bevölkerungsgruppe besser zurechtzukommen.
Helsinki (Finnland). Das Projekt mit dem Namen Design-led innovations for Active Ageing (Innovationen für ein aktives Altern durch Dienstleistungsgestaltung) soll dabei helfen, neue und innovative Ideen zu finden, wie man das Leben älterer Menschen in Europa verbessern kann. Da die Gesellschaften der meisten europäischen Staaten immer älter werden, rückt auch die Lebensqualität älterer Menschen immer mehr in den Fokus.
Gerade Dienstleistungen bieten hier viel Potenzial. Wie das aktuelle Projekt gezeigt hat, ist die Gestaltung von Dienstleistungen nicht nur eine Frage ihres Aufbaus, vielmehr kann sie auch die treibende Kraft der Innovation sein und eine benutzergesteuerte Planung gewährleisten. Zahlreiche Experten suchten dabei gemeinsam mit Seniorenbetreuungen und Dienstleistungsgestaltern im Rahmen des DAA-Projekts nach nachhaltigen Lösungen für ein besseres Altern.
Ein schönes Beispiel für ein gutes und nachhaltiges Dienstleitungsangebot präsentiert die Deutsche Seniorenbetreuung. Ein 24-Stunden Pflegedienst, der in der häuslichen Umgebung der zu pflegenden Person arbeitet und auf Wunsch neben der Grundpflege auch die komplette hauswirtschaftliche Unterstützung übernimmt.
Die Städte konzentrierten sich bei dem Projekt jeweils auf einen spezifischen Aspekt der Dienstleistung für die Seniorenbetreuung, einem sogenannten Szenario. In Zusammenarbeit mit den Experten und Dienstleistungsunternehmen wurden erste Entwürfe erarbeitet, die anschließend in Workshops und auf Veranstaltungen besprochen wurden. So konnten die Spezialisten am besten herausfinden, wie sich die Ideen am besten umsetzen lassen. Bei dem Projekt gab es zudem stets den integrierten Ansatz, Interessenvertreter sowie Benutzer mit in die Lösungsfindung einzubeziehen.
Aus diesem Grund wurde in Helsinki, der federführenden Stadt in diesem Projekt, eine Studie gewählt, welche eine persönliche Budgetplanung testete. So konnten die Senioren Dienstleitungen und Unterstützungen ganz nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen.
Die Sicherheit und Unabhängigkeit von Senioren war Projektthema in Berlin und Oslo ein Thema, wo man sich primär auf die Verwendung von Sozialtechnologien konzentrierte. Hier analysierten die Spezialisten die notwendigen Voraussetzungen für die Umsetzung innovativer Maßnahmen des umgebungsunterstützenden Lebens.
Gleich mehrere Projekte haben den Aspekt der sozialen Integration von Senioren untersucht. Dabei hat man im belgischen Antwerpen eine Studie durchgeführt, um gesellschaftlich isolierte Senioren in Städten zu finden. In Warschau hingegen untersuchte man die Rolle von Bildungsorganisationen bei der Vermeidung der sozialen Ausgrenzung älterer Menschen.
Um den Brandschutz in Seniorenwohnungen zu verbessern, entwickelte die Stadt Stockholm einen Plan zum Einbau von mobilen Sprinklern. In der bulgarischen Hauptstadt Sofia wurde am Thema altersfreundliche Gesellschaft geforscht, indem man die Zusammenarbeit von gemeinnützigen und Wohlfahrtsorganisationen sowie die von Freiwilligengruppen stärkte. In Barcelona entwarfen die Spezialisten wiederum ein spezielles Gesundheitssystem für an Alzheimer erkrankte Menschen.
Insgesamt kamen bei dem Projekt zahlreiche tolle und neue Ideen zusammen, die bei Dienstleistungsunternehmen und bei den Senioren gut ankamen. Gefördert wurde das DAA-Projekt mit rund zwei Millionen Euro aus EU-Mitteln.