Robert Klatt
Die Europäische Zentralbank (EZB) untersucht mit fünf Unternehmen Nutzungsszenarien des digitalen Euros. Das digitale Geld soll 2026 eingeführt werden.
Frankfurt am Main (Deutschland). Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Ende 2021 bekannt gegeben, dass sie an einem digitalen Euro arbeitet. Konkrete Nutzungsszenarien und Pläne für das digitale Geld nannte die EZB damals aber nicht. Nun hat die EZB bekannt gegeben, dass gemeinsam mit fünf Unternehmen potenzielle Nutzungsszenarien für die digitale Währung untersucht werden sollen. Beworben hatten sich für die Testphase 54 Unternehmen.
Die zweijährige Untersuchungsphase, die zeigen soll, wie der digitale Euro im Alltag verwendet werden könnte, erfolgt gemeinsam mit Amazon, der Caixa-Bank (Spanien), der Bezahlplattform Worldline (Frankreich), der Bank Nexi (Italien) und der European Payments Initiative (EPI), einem Zusammenschluss aus 31 Banken und Kreditinstituten. Die einzelnen Teilnehmer konzentrieren sich jeweils auf ein bestimmtes Nutzungsszenario, das nahe an ihrem Kerngeschäft ist.
Amazon erprobt also etwa E-Commerce-Zahlungen mit dem digitalen Euro, während sich die Caixa-Bank um Peer-to-Peer-Onlinezahlungen kümmert. In der aktuellen Phase werden konkrete Transaktionen lediglich simuliert. Der digitale Euro wird also noch nicht für den realen Zahlungsverkehr verwendet. Zudem erklärte die EZB, dass es nicht geplant ist, die für die Testphase entwickelten Prototypen anschließend im System des digitalen Euro weiterzuverwenden.
Die aktuell laufende Testphase soll laut der EZB im ersten Quartal 2023 abgeschlossen sein. In Zukunft soll die digitale Währung eine Alternative zu Kryptowährungen wie dem Bitcoin werden. Die Einführung soll 2026 erfolgen.