Robert Klatt
In Deutschland hat die produzierte Fleischmenge erstmals seit 2016 wieder zugenommen. Ob dafür geänderte Essgewohnheiten verantwortlich sind, ist noch unklar.
Wiesbaden (Deutschland). In Deutschland hat der Anteil der Veganer und Veganer in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Die Schlachtungen und die produzierte Fleischmenge sind hingegen seit 2016 stetig gesunken. Nun hat das Statistische Bundesamt (Destatis) vorläufige Daten publiziert, laut denen die gewerblichen Schlachtunternehmen 2024 6,9 Millionen Tonnen Fleisch produziert haben.
Die Fleischproduktion hat damit erstmals seit 2016 wieder zugenommen und es wurden 97.200 Tonnen (+ 1,4 %) mehr produziert als 2023. Der bisherige Höchststand von 8,4 Millionen Tonnen Fleisch aus 2016 wurde jedoch nicht annährend erreicht. Steffen Reiter, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Fleischwirtschaft (VDF) sieht in den Zahlen des Destatis trotzdem eine Trendwende.
„Die Verbraucher greifen wieder vermehrt zu Fleisch. Die Anstrengungen und Investitionen von Landwirtschaft und Fleischwirtschaft in Klimaschutz und Tierschutz zeigten Erfolg.“
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 48,7 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie 693,3 Millionen Hühner, Puten und Enten geschlachtet. Die Gesamtproduktion von Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.
Eine Studie der Vion Food Group (Vion N. V.) hat kürzlich gezeigt, dass viele Verbraucher Fleisch wieder positiv sehen und es als essenzielles Lebensmittel erachten. Ob dieser Imagewandel für die höhere Fleischproduktion verantwortlich ist und ob die Essgewohnheiten sich in Deutschland verändert haben, können die Daten des Destatis jedoch nicht beantworten. Es ist demnach auch möglich, dass die höhere Fleischproduktion der Bundesrepublik in den Export geflossen ist und der Fleischkonsum in Deutschland sich nicht verändert hat oder gesunken ist.
