Robert Klatt
Die Geldvermögen der Privathaushalte in Deutschland sind 2024 deutlich gestiegen. Dies liegt hauptsächlich an der hohen Sparquote und den boomenden Börsen.
Frankfurt am Main (Deutschland). In Deutschland sind die Geldvermögen der Privathaushalte 2024 deutlich gestiegen. Insgesamt liegt der Bestand an Bargeld sowie sofort verfügbarem Buchgeld laut dem Ökonomen Michael Stappel der DZ Bank bei 9,3 Billionen Euro. Das nominale Geldvermögen ist damit gegenüber 2023 um knapp sechs Prozent gestiegen. Die Hauptgründe dafür sind die überdurchschnittlich hohe Sparquote und die hohen Kursgewinne bei Aktien. 2025 erwarten die Ökonomen eine weitere Zunahme des privaten Geldvermögens auf rund 9,8 Billionen Euro (+ 4 %).
„Auch wenn die Kursniveaus an den Aktienmärkten 2025 unter Schwankungen langsamer wachsen und die private Sparquote etwas niedriger ausfällt, bleiben die Perspektiven für den Geldvermögensaufbau insgesamt gut.“
Laut der Studie der DZ Bank lag die Sparquote 2024 bei 11,5 Prozent. Von 100 Euro verfügbarem Einkommen haben die privaten Haushalte somit im Mittel 11,10 gespart. Im Durchschnitt lag der gesparte Betrag pro Einwohner bei 280 Euro im Monat.
2020 (15,9 %) und 2021 (14,1 %), also in den Jahren, während der Covid-19-Pandemie, war die Sparquote in Deutschland noch deutlich höher. 2023 war die etwas geringer als 2024 (10,4 %), war im internationalen Vergleich jedoch relativ hoch. In einigen Ländern der Europäischen Union (EU), darunter die Niederlande (12,7 %) und in der Schweiz (19,4 %), haben die Einwohner noch deutlich mehr gespart als in Deutschland.
In Deutschland ist der Anteil der Menschen, die ihr Erspartes in Aktien anlegen, traditionell gering, während ein Großteil ihr Geld auf nur gering verzinsten Tagesgeldkonten anlegt. Laut der DZ Bank wurde 2024 ebenfalls nur ein geringer Anteil des privaten Geldvermögens (9,4 %) direkt in Aktien investiert. Diese haben insgesamt einen Wertzuwachs von rund 200 Milliarden Euro erzielt. Die Einnahmen durch Zinsen auf Fest- und Tagesgeldkonten haben den Sparern rund 30 Milliarden Euro eingebracht.