Robert Klatt
Das Geldvermögen der Privathaushalte hat laut der Deutsche Bundesbank (BBk) 2024 ein neues Rekordhoch erreicht und erstmals die Grenze von neun Billionen Euro gebrochen. Dies liegt hauptsächlich an Kursgewinnen bei Aktien.
Frankfurt am Main (Deutschland). Ökonomen der DZ Bank haben bereits Anfang 2025 eine Studie publiziert, laut der das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte im Jahr 2024 deutlich gestiegen ist. Nun hat die Deutsche Bundesbank (BBk) offizielle Daten veröffentlicht, die zeigen, dass das Geldvermögen am Ende des dritten Quartals 2024 ein neues Rekordhoch erreicht hat und erstmals bei über neun Billionen Euro lag. Das Geldvermögen setzt sich zusammen aus Bargeld, Bankguthaben, Aktien und ähnlichen Werten. Immobilien gehören nicht zum Geldvermögen.
Laut der BBk ist das Geldvermögen im Quartal 3 gegenüber dem Vorquartal um 197 Milliarden Euro gestiegen. Dies lag hauptsächlich an den hohen Kursgewinnen bei Aktien und den Bewertungsgewinnen bei Versicherungs- und Pensionsansprüchen. Die Forscher gehen davon aus, dass im laufenden Jahr das Geldvermögen über zehn Billionen Euro erreichen wird.
Ein bedeutender Anteil des Geldvermögens haben die Privathaushalte noch immer auf Girokonten oder Tagesgeldkonten geparkt. Die Rendite lag deshalb im Untersuchungszeitraum abzüglich der Inflation im Mittel bei nur drei Prozent. Über ein Drittel des Geldvermögens (3,3 Billionen Euro) der Privathaushalte sind Bargeld und Sichteinlagen, die zwar schnell verfügbar sind, aber nahezu keine Zinsen erwirtschaften. In Aktien sind 20 Prozent (1,7 Billionen Euro) und in Investmentfonds zwölf Prozent (1,1 Billionen Euro) des Geldvermögens investiert. Diese Anlagen haben 2024 deutlich höhere Renditen erzielt.
Im Untersuchungszeitraum ist nicht nur das Geldvermögen der Privathaushalte gewachsen, sondern auch die Schulden haben um acht Milliarden Euro zugenommen und lagen damit bei insgesamt 2,15 Billionen Euro. Die Verschuldungsquote in Deutschland, also das Verhältnis der Verschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), ist leicht gesunken (- 0,2 %) und lag bei 50,3 Prozent.