Robert Klatt
Neu- und Gebrauchtwagen werden in Deutschland immer teurer. 2022 blieben viele Autokäufe deshalb aus und immer mehr Autobesitzer sorgen sich, ob sie sich ihr Fahrzeug in Zukunft noch leisten können.
Ostfildern (Deutschland). Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hat für ihren jährlich erscheinenden Branchenreport über 4.600 Endverbraucher durch das Marktforschungsunternehmen GfK befragen lassen. Etwa die Hälfte der Autobesitzer in Deutschland hat demnach Sorgen, sich wegen der steigenden Preise bald kein Auto mehr leisten zu können. Die DAT verweist dabei auf „hohe Anschaffungspreise, Kraftstoffpreise und die Inflation“.
13 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie 2022 einen Neu- oder Gebrauchtwagenkauf kaufen wollten, der geplante Kauf aber nicht stattgefunden habe. Als häufigste Gründe für den ausgebliebenen Kauf nannten die Konsumenten den allgemeinen Spardruck und die hohen Autopreise.
Im Studienzeitraum sind die Kaufpreise für Neu- und Gebrauchtwagen deutlich gestiegen. Ein Gebrauchtwagen kostete 2021 im Mittel 15.740 Euro. 2022 waren es 18.800 Euro (+ 19,4 %). Ein Neuwagen hat 2021 37.790 Euro gekostet und 2022 42.790 Euro (+ 13,2 %).
Auch „Schnäppchen“ waren 2022 beim Autokauf sehr selten. 2019 kosteten 44 Prozent aller in Deutschland verkauften Gebrauchtwagen unter 10.000 Euro und nur ein Viertel kostete über 17.500 Euro. 2022 wurden nur 23 Prozent der Gebrauchtwagen für unter 10.000 Euro verkauft, während knapp die Hälfte (46 %) über 17.500 Euro gekostet hat.
Auch bei Neuwagen hat sich das Preisniveau stark verschoben. Zwei Drittel der Neuwagen wurden 2022 für mehr als 35.000 Euro verkauft. 2018 kostete nur ein Drittel über 35.000 Euro. Neuwagen für unter 15.000 hatten hingegen 2022 nur einen minimalen Anteil (1 %). 2018 wurden noch deutlich mehr Neuwagen (14 %) für unter 15.000 Euro verkauft.