3,2 Milliarden Euro

In Deutschland kosten Staus Pendler Milliarden

Robert Klatt

Pendler im Stau )kcotS ebodAqsid(Foto: © 

In Deutschland steht ein durchschnittlicher Pendler 40 Stunden pro Jahr im Stau. Es entstehen dadurch Kosten in Höhe von 3,2 Milliarden Euro.

Kirkland (U.S.A.). Daten des Unternehmen TomTom haben bereits im Januar 2024 gezeigt, dass der Verkehr in fast allen deutschen Städten immer langsamer fließt. Das Beratungsunternehmen Inrix hat im Rahmen seiner sogenannten Global Traffic Scorecard nun erfasst, wie viele Stunden ein durchschnittlicher Pendler in Deutschland monatlich im Stau steht und welche Kosten dadurch entstehen. Ein Pendler sitzt demnach im Mittel 40 Stunden im Jahr im Stau. Wenn man pro Stunde den halben durchschnittlichen Stundenlohn als Schaden ansetzt, kostet die Wartezeit den Pendler 427 Euro jährlich.

„In ganz Deutschland kosteten Staus die Autofahrer 3,2 Milliarden Euro, das ist ein Anstieg um 14 Prozent gegenüber 2022.“

Laut Inrix haben Pendler 2023 in Berlin (55 Stunden), Stuttgart (53 Stunden), München (52 Stunden), Köln (50 Stunden), Düsseldorf (49 Stunden) sowie in Bremen und im Ruhrgebiet (45 Stunden) am meisten Zeit im Stau oder im stockendem Verkehr verbracht. Ermittelt hat Inrix dies, indem die Fahrzeiten für identische Strecken im Berufsverkehr und in der Nacht verglichen wurden.

„Hamburg schneidet mit 43 Stunden noch vergleichsweise gut ab, aber auch hier mussten Pendler im Auto mehr als eine Arbeitswoche pro Jahr zusätzlich für den täglichen Arbeitsweg opfern.“

Rückgang von Staus in den Innenstädten 

Der Stau in den Innenstädten von Berlin, Hamburg, München und Köln sowie in Frankfurt am Main ist im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken. Verzögerungen aufgrund von Staus und zähfließenden Verkehr haben in den Großstädten trotzdem zugenommen. Am meisten Stau ist 2023 an der A8 in Stuttgart-Ehningen, dem Mittleren Ring in München und dem Elbtunnel in Hamburg aufgetreten.

„Dies deutet auf eine schleichende Abwanderung aus den Stadtzentren und eine stärkere Verlagerung des Verkehrs in die Randgebiete hin.“

Angesichts der angespannten Verkehrssituation spricht sich der Verkehrsanalyst Bob Pishue dafür aus, dass Deutschland sich ein Vorbild an Paris, das die Autonutzung durch eine neue Verkehrspolitik deutlich reduzieren konnte, nehmen sollte.

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