Robert Klatt
Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen, etwa erneuerbare Energien, werden oft als ökonomisch nicht sinnvoll kritisiert. Wenn die Maßnahmen gegen den Klimawandel nicht erfolgen, kommt es jedoch zu Schäden, die deutlich höher sind.
Boston (U.S.A.). Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen, etwa den Windenergieausbau in Deutschland, werden oft als zu teuer und ökonomisch nicht sinnvoll kritisiert. Forscher der Boston Consulting Group (BCG) und der University of Cambridge haben deshalb berechnet, welche wirtschaftlichen Auswirkungen ein ausbleibender Kampf gegen den Klimawandel hätte und mit welchen Investitionen man den Klimawandel begrenzen könnte.
Laut ihrer Modellrechnung würde die globale Wirtschaftsleistung um 15 bis 34 sinken, wenn die globale Mitteltemperatur 2100 3 Grad Celsius über dem vorindustriellen Referenzwert liegen würde.
Um die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, müssten die Staaten laut der Studie lediglich ein bis zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in Maßnahmen gegen den Klimawandel und Anpassungen an die höheren Temperaturen investieren.
Sie würden damit die Ziele der Pariser Klimakonferenz erfüllen, in der sich die teilnehmenden Staaten darauf geeignet haben, den Anstieg der durchschnittlichen Temperatur, wenn möglich, auf 1,5 Grad, aber in jedem Fall auf deutlich unter 2 Grad, zu begrenzen. Laut Daten von Copernicus lag die Mitteltemperatur 2024 jedoch bereits um 1,6 Grad höher als im vorindustriellen Zeitraum von 1850 bis 1900.
Laut der Studie müssten die Staaten ihre Investitionen in Maßnahmen gegen den Klimawandel um das 9-Fache erhöhen, um diesen auf maximal 2 Grad zu begrenzen. Zudem müssten die Investitionen in Anpassungsmaßnahmen an die höheren Temperaturen um das 13-Fache steigen. Mindestens 60 Prozent der Investitionen müssten vor 2050 erfolgen, um die potenziellen Schäden des Klimawandels noch rechtzeitig verhindern zu können.
Die Erträge durch die Abmilderung der Erderwärmung wären trotzdem hoch und liegen je nach Szenario beim 5- bis 14-fachen. Es wird somit deutlich, dass die Investitionen ökonomisch mehr als sinnvoll sind, um die ansonsten durch den Klimawandel auftretenden Schäden zu verhindern.