Robert Klatt
In Deutschland verbringen Jugendliche mehr als 70 Stunden pro Woche im Internet. Davon entfällt weniger als ein Drittel auf Schule, Studium oder Ausbildung.
Bonn (Deutschland). In Deutschland haben Kontakteinschränkungen und der digitale Unterricht laut der aktuellen Postbank-Jugend-Digitalstudie dazu geführt, dass Jugendliche deutlich mehr Zeit im Internet verbringen. Bei den Die 16- bis 18-Jährigen waren es 2021 durchschnittlich 70,4 Stunden pro Woche. 2019 verbrauchte diese Altersklasse 58 Stunden pro Woche online.
Weniger als ein Drittel der Internetzeit entfallen laut der im Mai und Juni 2021 unter 1.000 deutschen Jugendlichen durchgeführten Umfrage auf Schule, Studium oder Ausbildung. Laut den Teilnehmern entfielen darauf täglich im Mittel 3,6 Stunden. 2019 waren es noch 2,5 Stunden.
Mehr als die Hälfte der Internetnutzung (43,7 Stunden pro Woche) verbringt die Altersgruppe am Smartphone. 2020 waren es 40,9 Stunden, 2019 36 Stunden wöchentlich. Auch bei produktiven Aufgaben für die Schule ist das Smartphone bei Jugendlichen das beliebteste Gerät. Von den 3,6 Stunden pro Tag entfallen 1,3 Stunden auf Smartphones, 1,1 Stunden auf Laptops, 0,7 Stunden auf Tablets und nur 0,5 Stunden auf Desktop-PCs.
„Auch wenn sich die Jugendlichen nach der Krise wieder etwas mehr vom Bildschirm lösen werden, dürfte die Bedeutung des Smartphones bleiben. Insbesondere für junge Menschen ist es zur All-in-one-Lösung geworden, die für sämtliche Online-Aktivitäten zum Einsatz kommt“, erklärt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank.
Trotz der intensiven Nutzung haben laut dem Bildungsbericht der Europäischen Union (EU) viele Schüler auch bei simplen IT-Kenntnissen Mängel. Unterdurchschnittliche Kenntnisse bei grundlegenden IT-Anwendungen existieren demnach in Deutschland bei mehr als einem Drittel (33,2 %) der Schüler. In anderen Ländern, darunter Frankreich (43,5 %) und Italien (62,7 %) ist dieser Anteil noch höher.