Espresso und Co.

Kaffeekonsum in Deutschland auf Rekordniveau

Robert Klatt

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In Deutschland hat der Kaffeekonsum ein neues Rekordhoch erreicht. Die Kaffeearten und die Orte, an denen das beliebte Getränk konsumiert wird, haben sich aber stark gewandelt.

Hamburg (Deutschland). Daten des Deutschen Kaffeeverbands e.V. zeigen, dass der Kaffeekonsum ein neues Rekordhoch erreicht hat. Den größten Marktanteil hatte im Jahr 2022 laut des Interessenverbands der Kaffeewirtschaft gemahlener Röstkaffee (44,9 %). Es folgen darauf Bohnenkaffee (44,2 %), Kaffeepads (6,1 %) und Kaffeekapseln (4,8 %). Ob der konsumierte Kaffee für Filterkaffee, Espresso, Cappuccino, Latte macchiato oder andere Kaffeearten verwendet wurde, wurde durch den Deutschen Kaffeeverbands e. V. nicht erfasst.

Die größten Gewinner des Jahres 2022 waren die Gastronomie, die ihren Umsatz mit Kaffeeprodukten um 45 Prozent erhöhen konnte, sowie das Segment „ganze Bohne“, dessen Marktanteil um acht Prozent zugenommen hat und damit nahezu gleichauf mit gemahlenem Kaffee liegt. Laut Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbands, zeigen die Daten, dass Kaffee krisenfest ist.

„Kaffee ist krisenfest – das haben die Pandemie-Jahre klar gezeigt. Auch das Jahr 2022 war ein starkes Kaffeejahr. Trotz Inflation und preissensiblem Konsumverhalten haben die Bundesbürger mehr Röstkaffee gekauft und getrunken als je zuvor.“

Kaffeekonsum im Außer-Haus-Markt

Die Orte, an denen in Deutschland im Jahr 2022 Kaffee getrunken wurde, haben sich im Vorjahresvergleich signifikant verschoben.

„Wir haben einen klaren Trend zum Außer-Haus-Markt beobachtet. Die Leute wollen endlich wieder raus aus den eigenen vier Wänden, sie wollen endlich wieder draußen Kaffee trinken.“

Der sogenannte Außer-Haus-Markt ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen (45 %). Der Kaffeekonsum zu Hause ist hingegen insgesamt leicht gesunken (5 %). Verantwortlich dafür ist laut dem Deutschen Kaffeeverbands e. V. primär die Lockerung der Covid-19-Maßnahmen, darunter die Wiederöffnung von Kaffees und Restaurants und die Einführung von Flex-Office-Regelungen bei vielen Unternehmen.

„Kaffeegenuss in Cafés, Coffeeshops oder Bäckereien war wieder möglich. 2022 waren außerdem wieder mehr Arbeitnehmer im Büro und nicht mehr so häufig im Homeoffice, sodass wieder mehr Kaffee auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause beim Businesslunch getrunken wurde. Auch die klassische Kaffeepause erlebte ihr Revival.“

Kaffeevollautomaten anstatt Kapseln und Pads

Die deutliche Zunahme des Verkaufs von ganzen Kaffeebohnen (8 %) wurde laut dem Deutschen Kaffeeverbands e. V. durch den Trend zum Vollautomaten ausgelöst. Immer mehr Unternehmen und Privathaushalte nutzen diese anstatt von Kaffeemaschinen mit Kapseln und Pads.

„Frische Zubereitung mit einem Knopfdruck am Vollautomaten, das liegt aktuell im Trend. Inzwischen steht in jedem dritten Haushalt ein entsprechendes System.“

Preibisch rechnet damit, dass im Jahr 2023 erstmals mehr ganze Bohnen als klassischer, gemahlener Röstkaffee verkauft werden.

„Die Kaffeetrinker wollen ihren Kaffee frisch vor der Zubereitung selbst mahlen, um volles Aroma genießen zu können. Sie haben mittlerweile eine riesige Auswahl an Kaffeeprodukten „ganze Bohne“, die Supermärkte, der Onlinehandel und die vielen Spezialitätenröster heute anbieten. Die Zubereitung mit einem Knopfdruck, das frische Mahlen von Kaffeebohnen – das werden die Kaffee-Trends im Jahr 2023 sein.“

167 Liter Pro-Kopf-Kaffeekonsum

Der Deutsche Kaffeeverband e. V. hat zudem den Pro-Kopf-Kaffeekonsum ermittelt. Dieser liegt im Durchschnitt bei 167 Litern pro Jahr, was 3,8 Tassen pro Tag entspricht. Ein Großteil der regelmäßigen Kaffeetrinker (65 %) konsumiert mehrmals täglich Kaffee oder Kaffeegetränke. Menschen, die nur einmal täglich (27 %) oder mehrmals wöchentlich (8 %) Kaffee trinken, bilden unter den 66 Millionen Kaffeetrinker in Deutschland die Minderheit.

Ein Großteil des Kaffees zu Hause wird klassisch mit Milch (45 %) oder schwarz (34 %) getrunken. Kaffeespezialitäten wie Espresso und Latte macchiato werden zu Hause hingegen deutlich seltener (21 %) zubereitet. In der Gastronomie haben Kaffeespezialitäten hingegen einen deutlich höheren Anteil (45 %).

Die Daten des Deutschen Kaffeeverbands e. V. belegen überdies, dass Kaffeewissen im Trend liegt. Viele Kaffeekonsumenten (40 %) beschäftigen sich intensiv mit dem Getränk, unterschiedlichen Herstellungsverfahren und den Herkunftsländer der Kaffeebohnen. Davon profitieren vor allem kleinere Kaffeehändler wie Costa Rica Kaffee, die ihren Kunden hochwertige Kaffeeprodukte anbieten können.

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