Studie der Bundesregierung

Klimawandel könnte Deutschland bis 2050 900 Milliarden Euro kosten

Robert Klatt

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Auf den Punkt gebracht
  • Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) zeigt, dass der Klimawandel im schlimmsten Fall bis 2050 Kosten von u 900 Milliarden Euro verursacht
  • Real sind die Kosten des Klimawandels noch deutlich höher, weil das Modell nicht alle Auswirkungen darstellen kann

In Deutschland könnte der Klimawandel im schlimmsten Fall bis 2050 Kosten von bis zu 900 Milliarden Euro verursachen. Der Kampf gegen die Klimaveränderung lohnt sich also auch finanziell.

Berlin (Deutschland). Eine Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und der Prognos AG im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hat anhand unterschiedlicher Szenarien analysiert, wie der Klimawandel sich bis zum Jahr 2050 auf Deutschland auswirkt. Laut der Publikation „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ könnte die Klimaerwärmung im schlimmsten Fall bis zur Mitte des Jahrhunderts Kosten in Höhe von 900 Milliarden Euro verursachen.

Im günstigsten Szenario entstehen durch die Erderwärmung in diesem Zeitraum Kosten von 280 Milliarden Euro. Eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass der Klimawandel hohe finanzielle Schäden verursacht. Demnach haben Hitze, Dürre, Starkregen und andere Auswirkungen des Klimawandels im Jahr 2022 in Deutschland Schäden in Höhe von 6,6 Milliarden Euro verursacht.

Kosten der Extremereignisse wie Hitze und Hochwasser

Wie die Autoren der aktuellen Studie erklären, liefert ihre Prognose keine exakten Zahlen, sondern soll primär einen Eindruck über die unterschiedlichen Szenarien des Klimawandels und deren Folgen geben. Die verwendeten Modelle gehen davon aus, dass die durchschnittlichen jährlichen Kosten der Extremereignisse wie Hitze und Hochwasser aus den letzten 20 Jahren bis zum Jahr 2050 je nach Szenario um das Anderthalb- bis Fünffache zunehmen.

Das Bruttoinlandsprodukts (BIP) würde dadurch bis zur Mitte des Jahrhunderts um 0,6 bis 1,8 Prozent sinken. Global könnte das BIP laut einer Studie der Londoner Imperial College, der London School of Economics (LSE), der Universität Cambridge und der ETH Zürich sogar um bis zu 51 Prozent sinken.

Maßnahmen können ökonomische Kosten reduzieren

Die Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik würde laut der Studie also auch im günstigsten Szenario abnehmen. Entsprechende Maßnahmen, wie etwa die Schaffung zusätzlicher Grünflächen in den Städten, die deren Temperaturen laut Studien reduzieren, könnten die ökonomischen Kosten signifikant reduzieren.

Zudem erklären die Wissenschaftler, dass die ökonomischen Kosten Untergrenzen sind, weil sich nicht alle Auswirkungen des Klimawandels im Modell darstellen lassen und weil nicht alle Kosten gemessen werden können.

„Es ist also damit zu rechnen, dass die Kosten des Klimawandels noch wesentlich höher ausfallen können, als durch die Szenarien im Modellzusammenhang ermittelt.“

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