Robert Klatt
In den kommenden drei Jahren müssen bis zu 40 Prozent der Beschäftigten umgeschult werden, weil die Unternehmen Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen. Die Gewinne der Unternehmen und die Mitarbeiterzufriedenheit sollen dadurch steigen.
Cambridge (U.S.A.). In den vergangenen Jahren wurden bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) deutlich Fortschritte erzielt. Der Chatbot GPT-3 kann bereits Menschen im analogen Denken übertreffen. Eine Gruppe aus Wissenschaftlern ist deshalb überzeugt, dass eine KI in Zukunft den Menschen auslöschen könnte. Forscher des IBM Institute for Business Value (IBV) haben nun untersucht, ob und wie KI den Arbeitsmarkt verändern wird.
An der Umfrage nahmen über 3.000 Führungskräfte und 21.000 Beschäftigte teil. Laut den Antworten nimmt die Integration von KI in den Unternehmen rasant zu. Es scheint aber so, dass die neuen technischen Möglichkeiten die Menschen vorerst nicht ersetzen werden, sondern diese unterstützten. Dies wird voraussichtlich dazu beitragen, das menschliche Potenzial zu entfalten, anstatt den Menschen im Berufsleben zu verdrängen. Firmen, die diese Nuance frühzeitig begreifen, könnten sich dadurch Wettbewerbsvorteile sichern.
Laut den Forschern könnten in den kommenden drei Jahren weltweit bis zu 40 Prozent der Arbeitnehmer aufgrund des verstärkten KI-Einsatzes in Unternehmen eine Umschulung benötigen. Dieser Trend betrifft Menschen aller Karrierestufen, wobei junge Berufsanfänger besonders betroffen sind.
Die Ergebnisse der Untersuchung deuten darauf hin, dass früher entscheidende Kompetenzen, etwa in den Mint-Bereichen, gegenüber Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit und Flexibilität in den Hintergrund rücken. Zukunftsorientierte Firmen passen bereits ihre Schulungsansätze und Rekrutierungsrichtlinien an diesen Wandel an.
Einen besonders großen Wandel erwarten die Autoren in Branchen wie Kundendienst und Marketing, in denen Chatbots eine große Rolle einnehmen werden. Dennoch dürften die meisten Arbeitnehmer in zukünftig neu konzipierten Rollen gemeinsam mit KI tätig sein.
Laut der Untersuchung von IBV bewerten die meisten Unternehmensleiter KI positiv und prognostizieren durch deren Einsatz und gezielte Mitarbeiterschulungen rund 15 Prozent mehr Einnahmen. Unternehmen, die sich besonders auf generative KI-Technologien wie ChatGPT fokussieren, erwarten sogar Gewinnsteigerungen von bis zu 36 Prozent im Vergleich zu anderen.
Mitarbeiter zeigen sich ebenfalls zuversichtlich in Bezug auf die KI-gesteuerte Zukunft. Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass neben dem Gehalt die Erfüllung in der Arbeit für viele im Vordergrund steht. Durch KI, die routinemäßige Aufgaben übernimmt, könnten sie sich intensiver auf bedeutendere Tätigkeiten fokussieren.
