Dennis L.
Die derzeit starken Veränderungen der Büroarbeitsplätze sowie der jeweiligen Arbeitsplatzumgebungen kurbeln den Verkauf größerer und kleinerer Büromöbel kräftig an. So konnte alleine der deutsche Büromöbel-Handel ein Umsatzplus von 2,7 Prozent verzeichnen - trotz hohem Druck aus dem Ausland.
Köln (Deutschland). Mit Blick auf den Büromöbelmarkt geht es dem deutschen Handel im Moment sehr gut. Trotz einiger Schwierigkeiten konnte die Büromöbel-Branche steigende Umsätze von 2,7 Prozent verzeichnen. Überproportional viel verkauft wurden vor allem Schreibtische und Kleinmöbel für die Büroeinrichtung wie beispielsweise Beistelltische. Dementsprechend positiv fällt der Blick auf das Geschäftsjahr aus, in dem zum Teil in Sonderschichten gearbeitet werden musste, um die hohe Nachfrage bedienen zu können.
Jedoch spürt der Handel auch, dass der Wettbewerb stärker wird und in den allgemeinen Optimismus der Branche mischt sich zunehmend Zurückhaltung - wie man gut an den marktführenden Büro- und Objekteinrichtern erkennen kann. Zudem stellt erst kürzlich ein Marktforschungsinstitut fest, dass der Distanzhandel mit einem gestiegenen Marktanteil von 16,2 Prozent immer näher rückt.
In den letzten Jahren konnte der Büromöbel-Markt kräftige Gewinne einfahren. Der Absatz für Regale und andere Büromöbel über 80 Zentimeter haben seit dem Jahr 2010 sogar um 60 Prozent zugenommen. Den Grund dafür sehen die Experten vor allem in der neuen Art zu arbeiten. Gefragt sind besonders ganzheitliche Bürokonzepte, die jedoch flexibel sind und sich schnell und unkompliziert auf individuelle oder sich verändernde Bedürfnisse anpassen lassen. So wird von einem ruhigen Büroarbeitsplatz für hochkonzentriertes und fokussiertes Arbeiten, über Meeting- und Konferenzplätze bis hin zu einem Büroplatz für kreatives Arbeiten und Denken viel von modernen Büromöbeln verlangt. Dementsprechend haben die deutschen Hersteller bereits vor einiger Zeit angefangen in neue Büromöbelkonzepte zu investieren.
Mit dem Blick auf die Zukunft und den damit verbundenen Veränderungen hat sich die deutsche Möbelindustrie einen wahren Fitnesskurs auferlegt. So gibt es gleich mehrere Punkte, die man jetzt angegangen werden sollen:
Zudem sollen die Büromöbel der Zukunft noch nachhaltiger, ergonomischer und individueller werden. Hinzu kommen die sich bereits abzeichnenden wirtschaftlichen Faktoren, auf welche der Büromöbelmarkt wie üblicherweise recht sensibel reagieren wird. Doch trotz der selbst auferlegten Vorsicht mit Blick auf die Zukunft, konstatieren der Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) und der Handelsverband Büro und Schreibkultur (HBS), dass die Nachfrage nach individuellen Bürokonzepten und der Gestaltung neuer Bürowelten nach wie vor ungebrochen ist.
Aktuelle Marktmodelle zeigen daher für das aktuelle sowie auch für das kommende Geschäftsjahr einen Gewinnzuwachs der deutschen Büromöbelbranche. Ein oft unterschätzter Faktor ist dabei die Tatsache, dass die Gestaltung von Büroarbeitsplätzen eine ganz wesentliche Rolle im sogenannten War for talents darstellt. Da sich der Fachkräftemangel in Deutschland auch in Zukunft nicht bessern wird, versuchen viele Unternehmen auf diese Weise junge und hochqualifizierte Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Entsprechend positiv stehen die Zeichen in der Büromöbelbranche für zukünftige Aufträge für zahlreiche private als auch für professionelle Büroeinrichtungen.
Der aktuellen Weltlage geschuldet wird das Wachstum dennoch geringer ausfallen als noch in den Vorjahren, so die Experten. Hinzu kommt, dass Fachhändler weiter wichtige Marktanteile an große Onlineshops für Büromöbel verlieren werden. So gehen Schätzungen davon aus, dass der Online-Handel für Büromöbel bis zum Ende des Jahres 2020 ein Umsatzplus von 13 Prozent verzeichnen wird und sich damit weiter vom Fachhandel absetzt. Zudem Gewinnern zählt zudem der Möbelhandel, der den Trend zu wohnlichen Wohlfühlbüros früh erkannt hat und derzeit stark davon profitiert, dass Millionen Menschen im Home-Office arbeiten.