Dennis L.
Die Krypto-Welt ist durch die Ankündigung, dass Paraguay nach El Salvador nun auch die Kryptowährungen akzeptieren wird, wie elektrisiert. Nach vielen Entwicklungen, die von Politikern in Lateinamerika angeschoben wurden, könnte es zu einer dramatischen Verschiebung des Schwerpunktes der Kryptowährung kommen.
Alles nahm seinen Anfang mit der Ankündigung des Präsidenten von El Salvador, Nayib Bukele. Er enthüllte seine Pläne, künftig den Bitcoin (BTC) als gesetzliches Zahlungsmittel zu akzeptieren. Von der lokalen Medienseite ElSalvador.com wurde mitgeteilt, dass Bukele das Parlament bitten werde, seine Pläne, die er gemeinsam mit dem Wallet-Anbieter und BTC-Zahlungsunternehmen Strike ausgearbeitet habe, zu genehmigen.
Diese Ankündigung wurde laut CNBC am Wochenende auf der Bitcoin 2021 Konferenz in Miami gemacht. Dort wurde berichtet, dass den Gesetzgebern das neue Gesetz nun vorgelegt werden würde. Seine Aussage hierzu lautet: „Nächste Woche werde ich dem Kongress einen Gesetzesentwurf zukommen lassen, der Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel machen wird.” Auch neue Online Casinos könnten von der künftigen Entwicklung stark profitieren, weil anonyme und sichere Einzahlungen in Echtzeit möglich wären.
Strike-Gründer Jack Mallers äußert sich hierzu wie folgt: "Ein Schuss, der in der ganzen Welt für Bitcoin gehört wurde". Darüber hinaus offenbarte er, dass er mit der Regierung in El Salvador zusammengearbeitet habe, um das neue Gesetz vorzubereiten.
Außerdem behauptete der Wallet-Anbieter Strike, dass seine im März in El Salvador gestartete App für mobile Zahlungen schnell zur Nummer eins der heruntergeladenen Apps im Land wurde. Zusätzlich sagte die Firma, dass man erwarte, in den kommenden Monaten mehrere weitere Märkte zu betreten.
Des Weiteren wurde hinzugefügt, dass, sobald Regierungen die Vorteile von Bitcoin-Technologien wie Strike für die finanzielle Effizienz und Inklusion sehen würden, es offensichtlich sei, dass sie versuchen würden, in die Fußstapfen von El Salvador zu treten.
Der USD ist die offizielle Währung von El Salvador. Doch laut des Präsidenten würde die Anerkennung der Kryptowährungen als offizielles Zahlungsmittel den im Ausland lebenden Salvadorianern die Möglichkeit eröffneten, Token ins Land zu schicken.
23 % des Bruttoinlandproduktes machen allein die Rücküberweisungen von El Salvador aus. Laut AP-Daten kämen diesen ungefähr 360.000 Haushalten zugute. Ein Rekordhoch von 5,92 Mrd USD wurde in 2020 durch Migranten erreicht, die ihr Geld nach Hause nach El Salvador geschickt haben.
Daher geht Bukele davon aus, dass mit diesen geplanten Neuerungen vermutlich die Investitionen angekurbelt und zudem kurzfristig Arbeitsplätze geschaffen würden. Außerdem geht Bukele davon aus, dass dies Tausenden außerhalb der formellen Wirtschaft zu finanzieller Inklusion verhelfen könnte.
Inzwischen zeigen aber auch erste deutliche Anzeichen, dass in Sachen Kryptos auch in Paraguay, etwas in Bewegung gekommen ist.
So twitterte der Abgeordnete Carlos "Carlitos" Rejala dort sowohl eine PayPal-bezogene als auch eine BTC-bezogene Ankündigung. Dazu schrieb er, dass er schon seit langem sage, dass sein Land Hand in Hand mit der neuen Generation gehen müsse. Der Moment sei gekommen und es würde mit einem wichtigen Projekt begonnen, das dabei helfen werde, Paraguay auf der ganzen Welt mit anderen Augen zu sehen.
Am Ende seiner Ankündigung folgte dann auf Englisch noch "To the moon!" Der Ankündigung wies er einen Raketen-Emoji und die Hashtags BTC und PayPal zu. Auch rote Laser Augen, ein bei Bitcoinern beliebtes Zeichen, fügte er hinzu. Mit diesem Tweet wurde das Interesse von Krypto-Beobachtern online geweckt.
Rejala ist einer von zwei Abgeordneten im Abgeordnetenhaus für die Oppositionspartei Hagamos. Dominiert wird das Haus von der regierenden Colorado-Partei. Diese Regierungspartei hält 42 von 80 Sitzen. Im Senat jedoch hat Hagamos mit 45 Sitzen mehr Gehör.
Das Interesse an BTC ist seit dem Bekanntwerden der Nachricht laut Google Trend sprunghaft angestiegen. Dennoch herrscht im Land noch eine Unsicherheit bezüglich der Planungen des Präsidenten.
Für die Ökonomin Tatiana Marroquín stellt sich allerdings die Frage, wie von ElSalvador.com berichtet, dass es ihr nicht klar sei, welche Absicht Bukeles in der Legalisierung von BTC verfolgt. Für Marroquín scheint es sich nach Andeutungen um einen Schritt zu handeln, der Teil einer Strategie gewesen sein könnte, damit der Staat theoretisch die Möglichkeit hat, BTC legal zu besitzen.
Des Weiteren zitierte ElSalvador.com den Wirtschaftswissenschaftler Claudio de Rosa mit der Aussage, er sei unsicher, was die Gründe für den Schritt seien und zeigte sich zudem besorgt hinsichtlich der Geldwäsche-Risiken, die von internationalen Gremien identifiziert wurden.
Dieser Meinung vertritt auch der Wissenschaftler, ehemaliger Finanzminister El Salvadors und ehemaliges Mitglied der Weltbank, Manuel Hinds. Auch er sieht das Risiko der Geldwäsche und äußerte sich, dass es keinen Grund zur Panik gäbe, wenn die Regierung [BTC]-Transaktionen erleichtern würde und gleichzeitig darauf achte, der Geldwäsche nicht Tür und Tor zu öffnen.
Justin Sun von Tron (TRX) äußerte sich dahingehend, dass Krypto-Pioniere anfangen würden, nach El Salvador zu ziehen, was Bukele nach seiner Charme Offensive auf Twitter bezüglich der Krypto-Themen kommentierte, dass das Land großartiges Wetter, Weltklasse-Surfstrände und Strandgrundstücke zum Verkauf biete.
Doch hier gesellte sich noch eine weitere Ankündigung hinzu, die da lautete, dass es eines der wenigen Länder der Welt ohne Vermögenssteuer sei und es keine Kapitalertragssteuer für BTC gibt, da es eine legale Währung sei. Auch das Versprechen, dass es einen sofortigen permanenten Aufenthaltsstatus für Krypto-Unternehmer geben würde, wurde gemeldet.
Dem schloss sich auch der Präsident der Legislativ-Versammlung Ernesto Castro an. Der CEO der Krypto-Börse Binance, Changepeng "CZ" Zhao, bezeichnete das Angebot des Präsidenten als verlockend.
Auch der prominente Krypto-Investor Anthony Pompliano äußerst sich hierzu inzwischen schriftlich und teilte mit: “El Salvador wird wahrscheinlich ein Katalysator für andere Länder sein.”
Der Unternehmer Brandon Quittem reagierte mit seiner Meinung, dass El Salvador "mit einem starken Angebot eröffnet" habe, und fragte: "Wer wird kontern?"
Darauf reagierte der Tron-Chef Sun, der augenscheinlich nicht in einer abwartenden Stimmung war, um auf ein Gegenangebot zu warten, wie folgt: “El Salvador ist jetzt [eine] Krypto-Nation! Tron wird die erste Krypto-Organisation sein, die ein Büro in El Salvador eröffnet.”