200 Milliarden Euro

Reichensteuer könnte Klimatransformation in Deutschland finanzieren

Robert Klatt

Reichensteuer als Mittel gegen den Klimawandel )kcotS ebodAmyskaM(Foto: © 

Nahezu alle Menschen mit hohen Vermögen verursachen überdurchschnittlich hohe CO₂-Emissionen. Eine neue Vermögenssteuer soll für mehr Steuergerechtigkeit sorgen und die Klimatransformation in Deutschland finanzieren.

Hamburg (Deutschland). In Deutschland liegen die jährlichen CO₂-Emissionen im Mittel bei 7,26 Tonnen pro Person. Menschen mit höheren Einkommen verursachen durchschnittlich signifikant höhere Emissionen als Geringverdiener. Bei den reichsten zehn Prozent der Bevölkerung sind es 10,1 Tonnen. Greenpeace hat nun eine Studie publiziert, laut der der pro-Kopf-CO2-Fußabdruck der reichsten 0,1 Prozent der Deutschen bei etwa 236 Tonnen pro Jahr liegt und somit rund 44-mal höher ist als der pro-Kopf-CO2-Fußabdruck der unteren Einkommenshälfte.

„Milliardäre belasten das Klima massiv, dafür müssen sie Verantwortung übernehmen und ihren fairen Beitrag leisten. Im Klimaschutz fehlt enorm viel Geld, deshalb sind milliardenschwere Steuergeschenke für Superreiche nicht länger hinnehmbar.“

Ähnliche Ergebnisse lieferte kürzlich auch eine Studie von Oxfam, laut der die 50 reichsten Milliardäre in nur 90 Minuten höhere CO₂-Emissionen verursachen als ein Durchschnittsmensch in seinem gesamten Leben. Neben dem oft exzessiven Lebensstil, etwa häufigen Flügen mit Privatjets und mehreren Villen, entstehen die Emissionen auch durch Investitionen in klimaschädliche Unternehmen.

Sondersteuer auf große Vermögen

Greenpeace erklärt zudem, dass Multimillionäre und Milliarde in Deutschland durch Steuerprivilegien, darunter die geringe Besteuerung von Kapitaleinkommen, deutlich geringere Steuersätze entrichten als die Mittelschicht. Dies bestätigt auch eine Studie der Paris School of Economics (PSE), laut der Milliardäre nahezu keine Steuern zahlen.

Angesichts dieser Situation hat Greenpeace ein Steuerkonzept für eine Reichensteuer entwickelt, dass Personen mit einem Vermögen ab 100 Millionen Euro treffen soll. In Deutschland sind die unter 5.000 Menschen. Das Konzept sieht vor, dass die Vermögen mit zwei Prozent besteuert werden. Wenn es sich um investiertes Vermögen handelt, das in Unternehmen steckt, deren Handeln nicht mit den Pariser Klimazielen übereinstimmt, soll es zusätzlich mit 0,5 Prozent besteuert werden.

„Wenige Superreiche zu besteuern, schafft für Millionen Menschen mehr Steuergerechtigkeit und Klimaschutz. Die Milliardärssteuer kann der Marshallplan für eine grüne Zukunft werden.“

Laut der Umweltschutzorganisation sollen die Einnahmen in die Klimatransformation in Deutschland investiert werden. Konkret wären dies etwa Maßnahmen gegen den Klimawandel und die ökologische Modernisierung, darunter die langfristige Finanzierung eines 9-Euro-Tickets und der Ausbau des ÖPNV.

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