Robert Klatt
Saudi-Arabien hat vor zwei Jahren den Bau der autofreien Megastadt „The Line“ angekündigt. Satellitenbilder zeigen nun den Baubeginn der 170 Kilometer langen und 500 Milliarden Euro teuren Stadt in der Wüste.
Riad (Saudi-Arabien). Mohammed bin Salman al-Saud, der Kronprinz von Saudi-Arabien, hat Anfang 2021 den Bau der autofreien Megastadt „The Line“ angekündigt. Es handelt sich dabei um eine 170 Kilometer lange und nur 200 Meter breite Stadt in der Wüste, die ab 2030 bis zu neun Millionen Menschen beheimaten soll. Die Kosten des Projekts werden auf etwa 500 Milliarden Euro geschätzt.
Damit die Bewohner der Stadt in der Wüste vor den hohen Temperaturen und der Sonne geschützt sind, soll „The Line“ mit verspiegelten Mauern von der Außenwelt isoliert werden. Die Bewohner müssten die Stadt in ihrem Alltag theoretisch nie verlassen, weil diese alle lebensnotwendigen Einrichtungen beinhalten soll. Statt Autos soll der Transport innerhalb Stadt durch U-Bahnen und elektrische elektrisch erfolgen. Ziele sollen somit trotz der länglichen Bauweise in wenigen Minuten erreicht werden.
Ende Oktober 2022 zeigten offizielle Drohnenbilder der saudischen Regierung, dass der Bau der Stadt on der Wüste tatsächlich begonnen hat. Nun hat das australische Start-up Soar Earth auf Satellitenbildern erstmals den Baubeginn des Projekts entdeckt und somit eine Bestätigung von unabhängiger Seite geliefert.
Laut den analysierten Satellitenaufnahmen haben Arbeiter bereits 26 Millionen Kubikmeter Erde und Gestein auf der Fläche der Stadt ausgehoben. Diese Menge entspricht etwa 78 Mal dem Volumen des Burj Khalifa, dem aktuell größten Gebäude der Welt.
Die Satellitenaufnahmen zeigen zwei Bauabschnitte der Stadt in etwa 60 Kilometern Entfernung. Der erste Bauabschnitt ist bereits 5 Kilometer lang und wird laut den Aufnahmen von etwa 400 Baggern parallel bearbeitet. Am zweiten Bauabschnitt arbeiten deutlich weniger Fahrzeuge.
Leider existieren nur wenige Aufnahmen der Riesenbaustelle. Auf Google Maps und Google Earth sind die Bauarbeiten an „The Line“ bisher nicht sichtbar. Ein anderes Unternehmen hat die Satellitenbeobachtung der Region im März 2022 eingestellt.