Packaging – going green

Studie untersucht europäische Verpackungsbranche

Robert Klatt

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Die europäische Verpackungsindustrie ist von einer Vielzahl an M&A-Transaktionen geprägt. Zudem achten Verbraucher vermehrt auf nachhaltige und hochwertige Verpackungsmaterialien.

Düsseldorf (Deutschland). Die Covid-19-Pandemie hat in Deutschland ein beispielloses Umsatzwachstum im E-Commerce verursacht. Wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) erklärt, profitieren davon nicht nur die Händler, sondern auch branchennahe Unternehmen wie etwa PACK7.DE, die Onlineshops mit Verpackungsmaterialien versorgen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hat analysiert, wie sich die Verpackungsindustrie in den letzten Jahren entwickelt hat.

Laut der Analyse ist die Verpackungsindustrie in Europa von einer hohen Zahl an Unternehmenskäufen und -verkäufen geprägt. Diese Mergers und Acquisitions blieben selbst in den Jahren der Covid-19-Pandemie auf einem hohen Niveau. Überdies zeigt die Studie „Packaging – going green“, dass Verbraucher zunehmend einen höheren Wert auf nachhaltige und hochwertige Verpackungen legen. Unternehmen und Händler können dadurch einen potenziellen Wettbewerbsvorteil erlangen.

725 M&A-Transaktionen in der Verpackungsindustrie

Im Analysezeitraum vom Januar 2015 bis zum September 2021 untersuchte PwC 725 M&A-Transaktionen in der europäischen Verpackungsindustrie. Diese hohe Anzahl verdeutlicht, dass der Verpackungssektor vor allem von der anhaltend hohen M&A-Aktivität geprägt ist.

„Dieser Trend dürfte sich fortsetzen. Zum einen sind die Kassen potenzieller Investor:innen gut gefüllt, zum anderen machen die Widerstandsfähigkeit gegenüber konjunkturellen Schwächephasen und der große Absatzmarkt die Verpackungsbranche für Transaktionen interessant“, so Dr. Ralph Niederdrenk, Partner und Deals Strategy Leader bei PwC.

Hoher Anteil von Unternehmen mit Plastikverpackungen

Ein Großteil der M&A-Transaktionen im Studienzeitraum entfielt auf Frankreich (104), gefolgt von Italien und Großbritannien (je 102) sowie Deutschland (89). Auffallend ist, dass bei den Transaktionen und bei der durchschnittlichen M&A-Jahreszuwachsrate (CAGR) von 9,8 Prozent Unternehmen aus dem Bereich Plastikverpackungen stark vertreten waren.

„Trotz des Trends zu mehr Nachhaltigkeit bleibt die Verwendung von Plastikverpackungen aufgrund zahlreicher Produktvorteile wie Gewicht, Flexibilität und seiner Barriereeigenschaften hoch. Dabei kommen zunehmend recyclebare und auch bereits recycelte Monomaterialien zum Einsatz. Die Bemühungen der Hersteller sind aktuell groß, umweltfreundliche Verpackungslösungen zu entwickeln und den Forderungen aus Politik, Handel und Verbrauchern nachzukommen“, erklärt Dirk Schmalzing, Senior Manager Deals Strategy bei PwC.

Verbraucher möchten nachhaltige Verpackungen

Im Rahmen der Studie befragte PwC zudem 500 Konsumenten zu ihren Vorlieben und ihrem Kaufverhalten. Sie konnten so ermitteln, dass der Preis noch immer der wichtigste Faktor für eine Kaufentscheidung ist. Nachhaltigkeitsaspekte beim Produkt und bei der Versandverpackung werden aber immer wichtiger.

Die Konsumenten verstehen darunter vor allem einen Verzicht auf Plastik, eine wiederverwendbare Verpackung und regionale Materialien. Besonders kritisch sehen Verbraucher unnötige Verpackungsmaterialien. Mehr als die Hälfte (57 %) ist sogar bereits, einen höheren Preis für eine nachhaltige Verpackung zu bezahlen. Im Durchschnitt wäre diese den Kunden einen Aufschlag von 5,8 Prozent wert.

Interaktives Kundenerlebnis

Verbraucher achten außerdem auf die Nutzungsfreundlichkeit und Funktionalität von Verpackungen, etwa bei Multipackungen und wiederverschließbaren Nahrungsmittelverpackungen. Dies zeigt sich auch an den hohen Ansprüchen, die die Kunden an das Design und die Gestaltung der Verpackungsmaterialien stellen. „Ein interaktives Kundenerlebnis beginnt bereits mit der Verpackung. Sind sie anspruchsvoll gestaltet, vermitteln sie immer auch eine positive Markenbotschaft“, erklärt PwC-Experte Dirk Schmalzing.

Hochwertige Verpackungen als Erfolgsfaktor

Die Studie zeigt somit, dass hochwertige Produkte und effiziente Produktionsprozesse entscheidende Erfolgsfaktoren für Verpackungsunternehmen sind. „Mit Big-Data- und Analysetools können Unternehmen flexibel auf Marktveränderungen reagieren und das Kundenerlebnis etwa in Form von individuell gestalteten Verpackungen steigern“, so Dr. Ralph Niederdrenk.

Der besonders wichtige Teilaspekt der Nachhaltigkeit sollte daher in allen Teilprozesse, ausgehend von der Materialbeschaffung über die Herstellung und die Produktion bis zum Recycling, berücksichtigt werden. „Unternehmen sollten Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg betrachten. Allein auf die Materialien und auf die Wiederverwertbarkeit zu schauen, reicht heute nicht mehr aus, um sich vom Wettbewerb abzuheben“, erklärt Dr. Ralph Niederdrenk, Partner und Deals Strategy Leader bei PwC.

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