Deutschland

Studie untersucht Renovierungsverhalten von Hausbesitzern

Robert Klatt

Renovierung im Badezimmer )moc.yabaxipalais(Foto: © 

40 Prozent aller Hauseigentümer haben 2019 Renovierungsarbeiten durchgeführt. Im Mittel wurden dabei 17.000 Euro investiert.

Berlin (Deutschland). Experten von houzz.de, der führenden Plattform für Renovierungen und Wohndesign, haben im Rahmen der Studie „2020 Houzz & Home Deutschland“ (PDF) das Renovierungsverhalten von deutschen Hausbesitzern im Jahr 2019 untersucht. Sie befragten dazu im Februar und März 2020 rund 2.000 Personen.

Die Studie zeigt, dass die Generation X (Alter von 40 bis 54 Jahren) weiterhin die größte Gruppe (47 %) unter den renovierenden Hausbesitzern bildet. Babyboomer (Alter von 55 bis 74 Jahren) bilden die zweitgrößte Gruppe (30 %) und Millennials (Alter von 25 bis 39 Jahre) liegen auf dem dritten Platz (23 %). Mehr als ein Drittel (40 %) der Eigentümer hat 2019 zumindest eine Renovierung ihres Eigenheims durchgeführt. Dabei wurden im Mittel über zwei Innenräume verschönert.

Projektumfang von 17.000 Euro

Im Durchschnitt kosteten die Renovierungsarbeiten 2019 17.000 Euro. 2018 waren es „nur“ 15.000 Euro. Die höchsten Renovierungsausgaben haben im Schnitt mit jeweils 20.000 Euro die Anhänger der Generation X und Millennials, gefolgt von den Babyboomern, die 15.000 Euro in die Renovierung ihres Eigenheims investierten. Die höchsten Ausgaben entfielen davon auf Küchen (Mittelwert 10.000 Euro) und Badezimmer (6750 Euro).

„Wir sehen, dass sich der Markt für Hausrenovierungen im Hinblick auf den Umfang etwas beruhigt. Dennoch treiben die jüngeren Generationen die Renovierungsaktivitäten und -ausgaben weiter voran und bringen Konsistenz in den Markt, wenn sie Projekte verfolgen, die es ihnen ermöglichen, neu erworbene Häuser individuell anzupassen“, erklärt Marine Sargsyan, Houzz Senior Economist.

Individuelle Gestaltung des Hauses

Millennials (66 %) und Mitglieder der Generation X (33 %) nannten als Hauptmotivation für die Hausrenovierungen, die individuelle Gestaltung eines kürzlich gekauften Eigenheims. Bei den Babyboomern war dieser Grund kaum vertreten (8 %). Stattdessen nannte die Altersgruppe als Hauptmotivation für die Renovierung, die Umsetzung eines lang geplanten Projekts, für das nun endlich ausreichend Zeit und Geld vorhanden ist (52 %).

Helles und modernes Zuhause

Mitglieder der Generation X und Millennials wollten mit der Hausrenovierung meistens ein modernes und helles Zuhause schaffen. Die beliebteste Neuanschaffung für das Eigenheim im Bereich der technischen Anlagen waren deshalb Innenraumbeleuchtungen (61 %). Beliebt waren bei den technischen Anlagen außerdem Thermostate (30 %), Fernseher (22 %) und motorisierte Fensterabdeckungen (19 %). Im Außenbereich wurden vor allem Beleuchtungen (38 %) und elektrische Garagentoröffner (11 %) gekauft.

Außerdem wurden bei den Hausrenovierungen häufig in eine helle Innenraumgestaltung mit Laminat- oder Parkettfußböden, verputzten Wänden und in moderne Deckenpaneele, die einen weiträumigen Eindruck vermitteln, investiert.

Badezimmer, Eingangsbereiche und Küchen

Eine Veränderung bei den am häufigsten renovierten Räumen gab es 2019 im Vergleich zu den Vorjahren nicht. Auf dem ersten Platz liegt weiterhin die Renovierung des Badezimmers (22 %), gefolgt vom Eingangsbereich (21 %) und der Küche (20 %).

Das Arbeitszimmer wurde 2019 von jedem siebten Eigenheimbesitzer (14 %) renoviert und hinzugefügt. Am häufigsten war dies bei Babyboomern (17 %), gefolgt von Mitgliedern der Generation X (15 %) und Millennials (13 %). In einer Vorausschau prognostizieren die Experten von houzz.de, dass im laufenden Jahr aufgrund der Covid-Pandemie und der vermehrten Arbeit im Home-Office deutlich mehr Eigenheimbesitzer ihre Arbeitszimmer renovieren werden.

Langfristige Planung der Renovierungsarbeiten

Die Planung und Vorbereitung der Renovierungsarbeiten benötigte bei den Umfrageteilnehmern zwischen einem und 15 Monaten. Sie war damit im Durchschnitt länger als die eigentliche Bauphase, die zwischen 1,5 und 11 Monaten betrug. Am längsten planten Eigenheimbesitzer im Mittel bei Bändern (9,6 Monate) und Küchen (9,3 Monate). Auch die Planung des Eingangsbereichs brauchte trotz der geringen Quadratmeterzahl lange (7 Monate).

Ein Großteil (79 %) der Renovierungsprojekte wurde mithilfe eines Experten durchgeführt. Am häufigsten (93 %) wurden Handwerker und Architekten von Babyboomern beauftragt, gefolgt von Mitgliedern der Generation X (80 %) und Millennials (62 %). Die am meisten nachgefragten Experten waren Elektriker (40 %) und Maler (31 %).

Finanzierung durch Eigenkapital

Trotz der teilweise hohen Projektkosten wurden die meisten Renovierungsprojekte (80 %) komplett durch Eigenkapital gestemmt. Auf dem zweiten Platz der Finanzierungsquellen lagen Baudarlehen (10 %). Diese wurden vor allen von Millennials genutzt.

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