Inflation

Studie zeigt größte Sorge der Menschen in Deutschland

Robert Klatt

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Auf den Punkt gebracht
  • In Deutschland ist die hohe Inflation bei den meisten Menschen die aktuell größte Sorge
  • Die Covid-19-Pandemie ist angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung und des Ukrainekriegs bei vielen Menschen in den Hintergrund gerückt
  • Ein Großteil der Bevölkerung hat angesichts der höheren Preise ihr Konsumverhalten bereits geändert

Eine repräsentative Umfrage zeigt die größten Sorgen der Menschen in Deutschland.

Düsseldorf (Deutschland). Analysten der Unternehmensberatung McKinsey haben untersucht, welche Probleme der Bevölkerung in Deutschland am meisten Sorgen bereiten. Die repräsentative Befragung mit über 1.000 Verbrauchern wird durch das Unternehmen seit Beginn der Covid-19-Pandemie im März 2020 regelmäßig durchgeführt. Laut der aktuellen Ausgabe sind die Menschen in der Bundesrepublik aktuell so pessimistisch wie nie seit Beginn der Covid-19-Pandemie.

Am meisten Deutsche (66 %) fürchten sich demnach vor weiter steigenden Preisen. Zudem sind Sorgen über die Ökonomie (55 %), Energieengpässen (53 %), Lieferkettenproblemen (50 %) und eine Benzinknappheit (43 %) häufig. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer befürchtet überdies, dass die aktuelle Krisensituation eine dauerhafte Rezession auslösen könnte. Im Oktober 2021 glaubten deutlich weniger (14 %) an eine Rezession.

Covid-19-Pandemie im Hintergrund

Zudem zeigen die aktuellen Ergebnisse, dass die Covid-19-Pandemie in Deutschland nur noch bei wenigen Menschen (8 %) die größte Sorge ist. Auf dem zweiten Platz der größten Sorgen liegt der Ukrainekrieg (34 %) und auf dem ersten Platz die hohe Inflation (40 %).

Besonders stark ist die Inflationsangst bei Personen mit niedrigem Einkommen (49 %) und Millennials (48 %). Bei Gutverdienern und Babyboomern ist der Ukrainekrieg hingegen die am häufigsten die größte Sorge (41 %).

Reduzierter Konsum

Ein Großteil der Konsumenten (93 %) gab an, bereits Auswirkungen der steigenden Preise gespürt zu haben. Zudem befürchten viele Deutsche (66 %), dass in den kommenden zwölf Monaten die Preise weiter steigen werden. Bemerkt haben die Teilnehmer die höheren Preise vor allem bei Lebensmittel (92 %), Küchenprodukten (89 %) und Haushaltswaren (65 %).

Als Reaktion erklärten die Befragten (44 %), weniger Geld für Dienstleistungen und Produkte auszugeben. Knapp ein Drittel (29 %) befürchtet zudem, den Lebensstil aufgrund der Inflation signifikant umstellen zu müssen. Mehr ausgegeben haben die befragten Personen in den letzten Wochen vor allem für Lebensmittel (66 %), Benzin und Fahrtkosten sowie Energie (61 %).

Einschränkungen auch bei Besserverdienern

„Zwei Jahre Corona haben Spuren hinterlassen. Aber die Inflation und die Invasion der Ukraine machen die Menschen so pessimistisch wie nie zuvor. Die Menschen spüren die höheren Preise und sehen, dass am Ende des Monats weniger im Portemonnaie verbleibt. Das betrifft vor allem die einkommensschwächeren Haushalte, aber auch die Besserverdiener schränken sich ein“, erklärt Marcus Jacob.

Bewussterer Konsum

Als Reaktion auf die Inflation gab mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) an, Energie bewusster zu nutzen. Am höchsten ist der Anteil bei der Babyboomern (66 %). Außerdem kaufen viele Deutsche (20 %) Produkte auf Vorrat, weil sie Angst vor Lieferkettenproblemen haben. Ein Teil (16 %) gab überdies an, andere Verkehrsmittel zu nutzen, um Benzin zu sparen.

„Besonders Branchen, die bereits durch die Pandemie stark betroffen waren, sind auch von der neuen Sparsamkeit betroffen. Die Verbraucher:innen schränken sich in Bereichen ein, für die sie eigentlich mit abflauender Pandemie wieder mehr Geld ausgeben wollten", erklärt Simon Land. Betroffen davon sind Inlandsflüge (47 %), Freizeiteinrichtungen (40 %), Restaurants (38 %) und Hotelübernachtungen (36 %), bei denen bereits viele Menschen sparen.

„Die Verbraucher:innen treffen bewusstere Entscheidungen – auch in Bezug auf Einkaufsstätte und Marken und den damit wahrgenommenen und tatsächlichen Kosten“, so Jacob. Mehr als die Hälfte (64 %) gab an, ihr Einkaufsverhalten umgestellt zu haben. Viele Menschen kaufen häufiger Eigenmarken (41 %) oder haben ihren Händler gewechselt (23 %). Davon profitieren primär Discounter, bei denen die Deutschen (43 %) häufiger einkaufen.

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