Robert Klatt
In Deutschland stehen viele unverkaufte Elektroautos auf Halde. Der hohe Überschuss kann nur durch eine staatliche Förderung oder Rabatte reduziert werden.
Chemnitz (Deutschland). Laut einer Analyse des Chemnitz Automotive Institute (Cati) gab es 2023 einen deutlichen Überschuss an neuen Elektroautos in Deutschland. Die Forscher um Werner Olle haben ermittelt, dass etwa 100.000 Elektroautos nicht verkauft wurden und bei Händlern, in den Werken, in Häfen und auf unterschiedlichen Parkplätzen zwischengelagert werden. Die nicht verkaufen Elektroautos stammen sowohl von deutschen Automobilproduzenten als auch von ausländischen Herstellern.
Offizielle Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) zeigen, dass 2023 in Deutschland rund 973.000 Elektroautos produziert wurden. 786.000 der Elektroautos (80 %) mit einem Gesamtwert von 36 Milliarden Euro wurden exportiert. Dies ist ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr (58 %). Es verblieben somit etwa mehrere Zehntausend lokal produzierte Elektroautos in der Bundesrepublik, von denen nur ein Teil verkauft werden konnte. Die hohe Inlandsproduktion übertrifft die Inlandsnachfrage stark.
„Das Exportventil kann nicht alle Wunden heilen.“
Im selben Zeitraum wurden rund 446.000 Elektroautos nach Deutschland importiert. Die Summe der importierten und nicht exportierten Elektroautos liegt somit bei 633.000. Die Anzahl der neu zugelassenen Elektroautos lag bei 525.000. Es besteht somit eine Differenz von 108.000 Elektroautos, die in Deutschland 2023 nicht verkauft werden konnten.
Laut den Wissenschaftler des Cati liegt dies hauptsächlich am Ende der staatlichen Förderung von Elektroautos im Dezember 2023. Um den Überschuss abzubauen, müsste Deutschland entweder die Förderung wieder aufnehmen oder die Automobilhersteller müssten starke Rabatte geben. Alternativ wäre auch eine Reduzierung der Listenpreis möglich, um den Verkauf von Elektroautos zu erhöhen.
