Dennis L.
Eine neue Studie belegt, dass Umschulungen in den meisten Fällen tatsächlich einen Karriere-Neustart der Teilnehmer ermöglichen. Demnach finden vier von fünf Absolventen einer Umschulungsmaßnahme in der Bundesrepublik Deutschland erfolgreich den Weg zurück in das Arbeitsleben.
Berlin (Deutschland). Es gibt zahlreiche Gründe, warum Menschen nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten können. Zu den häufigsten Ursachen zählen dabei Unfälle, eine schwerwiegende körperliche oder seelische Erkrankung oder aber auch der strukturelle Wandel, der den ursprünglich erlernten Beruf weniger relevant macht. Genau hier hilft eine Umschulung, mit welcher Betroffene nach Abschluss eine zweite berufliche Karriere starten können. Wie gut dies in der Realität wirklich klappt, zeigt nun eine aktuelle Studie aus Berlin, wonach rund vier von fünf Absolventen einer Umschulungsmaßnahme binnen sechs Monaten wieder einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen.
Für die aktuelle Studie wurden 125 Absolventinnen und Absolventen von Umschulungen in verschiedene Berufsgruppen befragt. Rund 80 Prozent gaben dabei an, in ihrem neu erlernten oder einem artverwandten Beruf in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis zu arbeiten. „Damit bestätigt sich der langjähriger Trend einer Integrationsquote zwischen gut 70 bis über 80 Prozent“, erklären die Forscher.
Die Forscher merkten zudem an, dass gerade die berufliche Reintegration in Gesundheits-, IT- und technischen Berufen seit Jahren sehr erfolgreich verläuft. Von den befragten Testpersonen, die eine Umschulung in einem dieser genannten Berufsfelder absolvierten, fanden alle Teilnehmer eine Anstellung. Des Weiteren erwähnen die Forscher positiv, dass Personen über 40 Jahren eine allgemeine Beschäftigungsquote von mehr als 75 Prozent erreichen.
Solche beruflichen Umschulungsmaßnahmen sind zudem ein gutes Mittel, um den Fachkräftemangel in der Bundesrepublik ein Stückweit entgegen zu wirken und die Sozialsysteme im Land zu entlasten. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wären vermutlich ein Leben lang auf Sozialleistungen angewiesen, schreiben die Autoren der Studie weiter.
In Deutschland gibt es laut einer aktueller Statistik etwa 12.000 Ausbildungsplätze für Menschen, die durch Umschulungen eine neue berufliche Perspektive erhalten können. Finanziert werden die Umschulungsmaßnahmen entweder von der Agentur für Arbeit, dem Arbeitgeber, Berufsgenossenschaften oder aber von der Deutschen Rentenversicherung.
Gerade in Zeiten des immer größeren Fachkräftemangels in Deutschland sind anerkannte und qualitativ hochwertige Umschulungen ein unverzichtbares Instrument um die berufliche Wiedereingliederung von Menschen voranzutreiben und zeitgleich den Mangel von qualifizierten Arbeitskräften entgegenzuwirken. Die Studie kommt neben dem positiven Ergebnis bundesweiter Umschulungsmaßnahmen auch zu einer Forderung an die Politik: „Es ist wichtig, dass auch zukünftig die Qualität der Leistungen entscheidend bleibt, damit individuelle Förderung und eine flächendeckende Versorgung für die Zukunft gewährleistet bleiben“, heißt es dort. Nur wenn die Qualität der Umschulung hoch ist, kann die Wiedereingliederung in das Berufsleben funktionieren.