Daten der Vereinten Nationen

Weltbevölkerung überschreitet bald die 8-Milliarden-Grenze

Robert Klatt

Weltbevölkerung )kcotS ebodAortymD(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Laut den Vereinten Nationen (UN) durchbricht die Weltbevölkerung morgen die Grenze von acht Milliarden Menschen
  • Bis in die 2080er-Jahre soll sie auf 10,4 Milliarden Menschen ansteigen und dann stagnieren

Die Weltbevölkerung durchbricht laut den Vereinten Nationen (UN) morgen die Grenze von acht Milliarden Menschen. Laut einer Prognose wird sie bis in die 2080er-Jahren zunehmen und dann bei 10,4 Milliarden stagnieren.

New York City (U.S.A.). Laut Berechnungen der Vereinten Nationen (UN) durchbricht die Weltbevölkerung am kommenden Dienstag (15.11.2022) die Grenze von acht Milliarden Menschen. Rechnerisch nimmt die Weltbevölkerung alle 0,48 Sekunden um einen Menschen zu. Dabei sind Menschen, die versterben, bereits abgezogen.

„Dieses beispiellose Wachstum liegt am allmählichen Anstieg der Lebenserwartung in Folge von Verbesserungen im Gesundheitswesen, der Ernährung, der persönlichen Hygiene und in der Medizin. Es ist auch das Ergebnis von hohen und beständigen Geburtenraten in einigen Ländern.“

Die Monatsmitte wählte die UN als Datum für den acht milliardsten Menschen, weil das genaue Datum dieses Meilensteins in Anbetracht der von mehr als hunderttausend Geburten und Todesfällen pro Tag nicht genau bestimmt werden.

Bevölkerungswachstum nimmt ab

In den kommenden Jahren wird die Weltbevölkerung laut einer Prognose der UN weiterwachsen. Die Rate des Bevölkerungswachstums wird jedoch stetig sinken. Neun Milliarden Menschen werden 2037 auf der Erde leben. Ab den 2080er-Jahren wird die Weltbevölkerung nicht weiter zunehmen und bei etwa 10,4 Milliarden Menschen stagnieren.

Entwicklung der Weltbevölkerung
Entwicklung der Weltbevölkerung )kcotS ebodAsoirtimiD(Foto: ©

Klimawandel durch größere Weltbevölkerung?

Laut Frank Swiaczny vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) bedeutet die größere Weltbevölkerung nicht zwangsweise auch eine Beschleunigung des Klimawandels.

„Mehr Menschen bedeuten dabei nicht zwangsläufig auch einen größeren ökologischen Fußabdruck.“

Dies belegt auch eine Studie von Oxfam, laut der Menschen aus reichen Ländern wie Deutschland einen Großteil der klimaschädlichen CO₂-Emissionen verursachen. Rund die Hälfte der globalen CO₂-Emissionen werden von den zehn Prozent Menschen mit den höchsten Einkommen verursacht. Die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung verursacht hingegen kaum Emissionen.

China und Indien

Besonders relevant für die weitere Entwicklung der Weltbevölkerung sind China und Indien. In China, dem mit 1,4 Milliarden Menschen bevölkerungsreichsten Land, hat die 1-Kind-Politik zu einer niedrigen Geburtenrate geführt. In Indien, das mit aktuell 1,3 Milliarden Menschen auf dem zweiten Platz der bevölkerungsreichsten Länder liegt, ist die Geburtenrate deutlich höher. Die UN geht deshalb davon aus, dass Indien China bereits im kommenden Jahr überholen wird.

Größtes Bevölkerungswachstum in Afrika

Laut Swiaczny wird die Bevölkerung in den kommenden Jahren am stärksten in Afrika wachsen.

„Afrika südlich der Sahara wird nach aktuellen Prognosen noch deutlich weiterwachsen. Ein Großteil des künftigen Wachstums der Weltbevölkerung wird in dieser Region und in einigen Ländern in Asien stattfinden.“

Negative Bevölkerungsentwicklung in reichen Ländern

In vielen Ländern mit hohen Einkommen, darunter Japan und Deutschland, ist eine negative Bevölkerungsentwicklung in den kommenden Jahren wahrscheinlich. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) zeigte deshalb kürzlich, dass Deutschland etwa 400.000 Zuwanderer pro Jahr benötigt, um den Bedarf an Arbeitskräften decken zu können. Auch die UN erwähnt in ihrem Bericht den hohen Stellenwert der Migration.

„Alle Länder, unabhängig davon, ob sie einen Nettozustrom oder -wegzug von Migranten verzeichnen, sollten Schritte unternehmen, um eine geordnete, sichere, reguläre und verantwortungsvolle Migration zu erleichtern.“

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