Robert Klatt
In Deutschland wurde im Jahr 2023 mehr als die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Den größten Anteil hatte die Windenergie.
Wiesbaden (Deutschland). In Deutschland soll laut den Plänen der Bundesregierung der Ökostromanteil bis 2030 auf mindestens 80 Prozent steigen. Eine Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass dazu 5,8 Windräder täglich installiert werden müssen. In vielen Regionen verhindern Verschwörungstheorien laut einer Studie des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) aber oft den Neubau von Windkraftwerken.
Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) zeigen, dass im Jahr 2023 die Windenergie trotz des langsamen Ausbaus den größten Anteil an der Stromproduktion hatte. Im vergangenen Jahr sind insgesamt 449,8 Milliarden Kilowattstunden Strom in das Netz eingespeist worden. Davon entfallen 251,8 Milliarden Kilowattstunden (56 %) auf erneuerbare Energiequellen, von denen 139,3 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Windenergie gewonnen wurden. Die Windenergie hat an der Gesamtstromproduktion somit einen Anteil von knapp einem Drittel (31 %).
Im Jahr 2023 hatte die Windenergie den größten Anteil aller Energiequellen an der Gesamtstromproduktion. Der Anteil von Kohle ist von 33,2 Prozent im Jahr 2022 auf 26,1 Prozent im Jahr 2023 gesunken. Der Anteil des Solarstroms hat von 10,6 Prozent im Jahr 2022 auf 11,9 Prozent im Jahr 2023 leicht zugenommen. Ähnlich ist die Situation auch beim Biogas, das im Jahr 2022 einen Anteil von 5,8 Prozent und im Jahr 2023 von 6,2 Prozent an der Gesamtstromproduktion hatte.
Auch der Anteil der Wasserkraft ist von 3,2 Prozent im Jahr 2022 auf 4,1 Prozent im Jahr 2023 leicht gestiegen. Der Anteil der Stromproduktion aus Erdgas ist von 13,6 Prozent im Jahr 2022 auf 11,5 Prozent im Jahr 2023 nur leicht gesunken, obwohl Deutschland kein Erdgas mehr aus Russland importiert. Atomkraftwerke hatte im Jahr 2022 noch einen Anteil von 6,4 Prozent an der Gesamtstromproduktion. Im Jahr 2023 wurden die letzten Atomkraftwerke im April abgeschaltet. Atomstrom hatte 2023 deshalb nur einen Anteil von 1,5 Prozent an der Gesamtstromproduktion.
