Reduzierte CO₂-Emissionen

Wirtschaftsweise empfehlen Fokus auf Batterie-elektrische Lkw

Robert Klatt

Batterie-elektrischer Lkw beim Laden )kcotS ebodA68nnisfrahcs(Foto: © 

Die Wirtschaftsweise empfehlen, dass Deutschland sich bei der Dekarbonisierung des Güterverkehrs auf Batterie-elektrische Lkw fokussieren sollte. Wasserstoff als Alternative wird im Bericht nicht erwähnt.

Berlin (Deutschland). Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR), auch bezeichnet als Wirtschaftsweisen, berät die Regierung in unterschiedlichen Themen. Kürzlich haben die Wirtschaftsweisen sich mit der Dekarbonisierung des Güterverkehrs in Deutschland, also der Reduzierung der CO₂-Emissionen, beschäftigt. Sie kamen dabei zu dem Ergebnis, dass die Bundesrepublik sich bei der Verkehrswende auf Elektro-Lkw und den Ausbau des Ladenetzes fokussieren sollte.

„Um den Straßengüterverkehr schnell und effizient zu dekarbonisieren, sollte der Fokus staatlicher Unterstützung zunächst auf dem Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur für Batterie-elektrische Lkw liegen. Eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ist aufgrund mangelnder Kapazitäten im Schienennetz nur begrenzt möglich.“

Die Wirtschaftsweisen begründen ihre Entscheidung damit, dass technologische Entwicklungen die Nutzungsmöglichkeiten von Batterie-elektrischen Lkw deutlich erhöht haben. Laut ihnen können sie somit dabei helfen, die CO₂-Emissionen des Güterverkehrs, die acht Prozent der Gesamtemissionen des Landes ausmachen, deutlich zu reduzieren. Alternative Antriebstechnologien haben Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrates Wirtschaft, hingegen noch nicht dieselbe Marktreife. Schnitzer empfiehlt deshalb, dass Deutschland den Ausbau der Ladeinfrastruktur priorisieren sollte.

„Angesichts knapper öffentlicher Mittel und Planungskapazitäten sollte der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur für Batterie-elektrische Lkw priorisiert werden. Dies wird die Marktdurchdringung von Batterie-elektrischen Lkw beschleunigen.“

Umstellung auf Wasserstoff?

Die Wirtschaftsweisen gehen in ihrer Mitteilung nicht auf Wasserstoff ein. Laut einem Bericht des Spiegels hat die Ökonomin Veronika Grimm jedoch ein Minderheitenvotum abgegeben, laut dem sie empfiehlt, dass Deutschland bei der Verkehrswende im Güterverkehrt auch Wasserstoff als alternative Antriebstechnik berücksichtigen sollte.

Die anderen Wirtschaftsweisen kritisieren jedoch die Unabhängigkeit von Grimm, weil diese Aufsichtsrätin von Siemens Energy, einem Unternehmen, das an Wasserstofftechnik arbeitet, ist. In ihrer offiziellen Mitteilung empfehlen die Sachverständigen deshalb einen klaren Fokus auf Batterie-elektrischen Lkw und den Ausbau der nötigen Ladepunkte.  

„Um die Rahmenbedingungen für private Investitionen in die Ladeinfrastruktur zu verbessern, sollten öffentliche Flächen für Schnellladepunkte entlang der Autobahnen zügig und unbürokratisch bereitgestellt werden. Parallel müssen die Netzkapazitäten ausgebaut werden. Zudem ist es wichtig, dass Informationen zu weiteren geeigneten Standorten für Ladestationen sowie die dort aktuell und zukünftig verfügbaren Netzkapazitäten transparent kommuniziert werden.“

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