25.790 Euro pro Einwohner

Wo ist die Kaufkraft in Deutschland am höchsten?

Robert Klatt

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In Deutschland sind Einkommen sehr unterschiedlich verteilt. Eine neue Übersicht zeigt nun, in welchen Städten und Landkreise die durchschnittliche Kaufkraft pro Einwohner am höchsten ist.

Köln (Deutschland). In Deutschland sind Einkommen regional signifikant unterschiedlich verteilt. Menschen mit einem höheren Einkommen können sich jedoch nicht immer mehr leisten, weil ihre reale Kaufkraft von unterschiedlichen Faktoren, etwa regionalen Preisunterschieden bei Immobilien und Mieten, abhängt. Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) haben deshalb untersucht, wo die regionale Kaufkraft, also das um die lokalen Lebenshaltungskosten bereinigte Einkommen, am höchsten ist.

Die Forscher haben dazu Daten aus den Jahren 2022 und 2023 analysiert, die sowohl das verfügbare Einkommen als auch die regionalen Preisunterschiede beinhaltet. Insgesamt wurden 400 Landkreise und kreisfreie Städte in die Studie einbezogen. Im Mittel liegt die Kaufkraft in Deutschland bei 25.790 Euro pro Einwohner. Am höchsten ist sie mit 35.392 Euro im Landkreis Starnberg und am niedrigsten mit 19.022 Euro in Offenbach.

Nominelles und bereinigtes Einkommen

Wie die Ökonomen erklären, sagt das durchschnittliche Einkommen noch nicht aus, wie viel Einwohner der Städte und Landkreise mit ihrem Geld tatsächlich kaufen können. Die Forscher haben deshalb die nominellen Einkommen mit den Preisen ins Verhältnis gesetzt. Im Landkreis Starnberg liegt das Nominaleinkommen beispielsweise bei über 40.000 Euro. Weil die Lebenshaltungskosten stark über dem bundesweiten Durchschnitt liegen (+ 13,6 %) liegt das kaufkraftbereinigte Einkommen bei „nur“ 35.392 Euro.

Schöne Landschaften haben hohe Einkommen

Laut der Studie ist die preisbereinigte Kaufkraft vor allem in Regionen mit schönen Landschaften hoch.

Schöne Landschaften ziehen Geld an.

Städte und Landkreise mit der höchsten Kaufkraft

Position Landkreis/Stadt Preisbereinigtes Einkommen Preisniveau
1 Landkreis Starnberg 35.392 Euro 113,6
2 Landkreis Miesbach 35.335 Euro 109,3
3 Hochtaunuskreis 33.011 Euro 107,8
4 Nordfriesland 31.378 Euro 97,3
5 Landkreis Wunsiedel 31.011 Euro 90,8
6 Baden-Baden 30.951 Euro 102,7
7 Landkreis Donau-Ries 30.878 Euro 97,4
8 Landkreis Bad Dürkheim 30.659 Euro 98,4
9 Landkreis München 30.626 Euro 117,0
10 Rhein-Pfalz-Kreis 30.263 Euro 99,3

„Geringes“ preisbereinigtes Einkommen in Städten

Beim bereinigten Einkommen liegen die Großstädte des Landes, mit Ausnahme von Baden-Baden, nicht auf den Spitzenplätzen, obwohl die Einkommen dort hoch sind. Laut den Ökonomen des IW liegt dies vor allem an den hohen Mieten, die bei vielen Haushalten einen Großteil der monatlichen Ausgaben ausmachen und deshalb eine hohe Gewichtung im Preisindex haben. Ein Beispiel dafür ist München, dessen nominelle Einkommen auf dem 28 Platz liegen. Aufgrund der Lebenshaltungskosten, die stark über dem Bundesdurchschnitt liegen (+ 24,4 %), befindet sich das preisbereinigte Einkommen lediglich auf dem 33 Platz.

„Wenn die Politik effektiv etwas gegen ungleiche Lebensverhältnisse unternehmen will, muss sie insbesondere den Neubau fördern und Verfahren beschleunigen.“  

Städte und Landkreise mit der geringsten Kaufkraft

Position Landkreis/Stadt Preisbereinigtes Einkommen Preisniveau
391 Augsburg 21.923 Euro 105,2
392 Ludwigshafen am Rhein 21.832 Euro 101,4
393 Emden 21.817 Euro 95,6
394 Flensburg 21.739 Euro 97,2
395 Halle (Saale) 21.672 Euro 95,2
396 Herne 21.327 Euro 95,1
397 Bremerhaven 21.317 Euro 94,1
398 Duisburg 20.192 Euro 95,7
399 Gelsenkirchen 19.621 Euro 94,4
400 Offenbach am Main 19.022 Euro 106,6
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