Gesetz der Informationsdynamik

Leben wir in einer Computersimulation? Neue Physik könnten es beweisen!

Robert Klatt

Die Erde könnte eine Computersimulation sein )kcotS ebodAsegami pot(Foto: © 

Laut der Hypothese des simulierten Universums leben Menschen nicht in einer echten Realität, sondern einer perfekten Computersimulation. Nun hat ein Physiker mithilfe des Gesetzes der Informationsdynamik diese Theorie untersucht.

Portsmouth (England). Laut der Hypothese des simulierten Universums leben Menschen nicht in einer echten, sondern einer künstlichen Realität, die einer perfekten Computersimulation ähnelt. In der Wissenschaft ist diese These primär in der Informationsphysik populär, die postuliert, dass die physische Realität im Grunde aus Informationsbits besteht.

Nun hat Dr. Vopson, ein Physiker der University of Portsmouth eine neue Studie veröffentlicht, die die Hypothese des simulierten Universums und ihre Bedeutung für Wissenschaft untersucht hat. Laut der Publikation im Fachmagazin AIP Advances hat der renommierte Wissenschaftler untersucht, ob das zweiten Gesetzes der Informationsdynamik, das die Physik erst kürzlich entdeckt hat, belegen kann, ob Menschen lediglich Figuren in einer fortschrittlichen virtuellen Welt sind.

Erkenntnisse von Dr. Vopson

In der Physik hat Dr. Vopson eine gute Reputation, die er sich durch eine Reihe von wegweisenden Studien aufgebaut hat. Er veröffentlichte zuvor eine Studie, die nahelegt, dass Information Masse hat und alle elementaren Partikel, also die kleinsten Bausteine des Universums, Informationen über sich selbst speichern. Die elementaren Partikel würden sich damit ähnlich verhalten wie die DNA des Menschen.

Überdies hat Dr. Vopson im Fachmagazin AIP Advances kürzlich eine Studie publiziert, die ein neues Physikgesetz beschreibt, das Genmutationen in Lebewesen vorhersagen und deren Konsequenzen beurteilen kann. Das Physikgesetz basiert auf dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, laut dem Entropie, die die Unordnung in einem isolierten System beschreibt, entweder zunehmen oder gleichbleiben kann.

Laut seiner Publikation hat Dr. Vopson zuvor erwartet, dass in Informationssystemen die Entropie im Zeitverlauf ebenfalls zunehmen würde. Die anschließende Analyse der Entwicklung dieser Systeme zeigte aber, dass deren Entropie konstant bleibt oder abnimmt. Das führte ihn zur Etablierung des zweiten Gesetzes der Informationsdynamik, das unter anderem in der Evolutionstheorie und Genforschung verwendet werden könnte.

Implikationen des zweiten Gesetzes der Informationsdynamik

Die aktuelle Studie von Dr. Vopson hat untersucht, ob das zweite Gesetz der Informationsdynamik auch bei anderen physikalisches Systemen, darunter die Biologie, Atomphysik und Kosmologie, angewendet werden kann.

„Was ich als Nächstes tun wollte, war das Gesetz auf die Probe zu stellen und zu sehen, ob es die Simulationstheorie weiter unterstützen könnte, indem es sie aus dem philosophischen Bereich in die Hauptströmung der Wissenschaft verschiebt.“

Dr. Vopson war sich nach seiner Entdeckung bewusst, dass diese Entdeckung weitreichende Auswirkungen auf verschiedene wissenschaftliche Teilbereiche hatte. Sein nächstes Ziel war es, das Gesetz auf die Probe zu stellen und zu untersuchen, ob es dazu beitragen könnte, die Simulationstheorie von einer rein philosophischen Betrachtung in die reale Wissenschaft zu überführen. Die aktuelle Studie kam zu folgenden Erkenntnissen:

  • Biologische Systeme: Das zweite Gesetz der Infodynamik stellt das herkömmliche Verständnis von genetischen Mutationen infrage und schlägt vor, dass sie einem Muster folgen, das von der Informationsentropie bestimmt wird. Diese Entdeckung hat tiefgreifende Auswirkungen auf Bereiche wie Genetikforschung, Evolutionsbiologie, genetische Therapien, Pharmakologie, Virologie und Pandemieüberwachung.
  • Atomphysik: Das Verhalten von Elektronen in Multi-Elektronen-Atomen und gibt Einblicke in Phänomene wie die Hund'sche Regel, die besagt, dass der Zustand mit der höchsten Multiplizität die niedrigste Energie hat. Elektronen ordnen sich so an, dass ihre Informationsentropie minimiert wird, was Licht auf die Atomphysik und die Stabilität von Chemikalien wirft.
  • Kosmologie: Das zweite Gesetz der Infodynamik zeigt sich als kosmologische Notwendigkeit, wobei thermodynamische Betrachtungen eines adiabatisch expandierenden Universums seine Gültigkeit unterstützen.

„Das Papier liefert auch eine Erklärung für die Verbreitung von Symmetrie im Universum“, erklärte. Symmetrieprinzipien spielen in Bezug auf die Naturgesetze eine wichtige Rolle, aber bisher gab es kaum eine Erklärung dafür. Meine Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Symmetrie dem Zustand mit der niedrigsten Informationsentropie entspricht, was möglicherweise die Neigung der Natur dazu erklärt.“

Dieser Ansatz, bei dem überschüssige Informationen entfernt werden, erinnert stark an Computer, die überflüssigen Code löschen, um Speicherplatz zu sparen und den Energieverbrauch zu optimieren. Diese Beobachtung unterstützt die verblüffende Idee, dass unser Dasein möglicherweise Teil einer Simulation ist.

Eine frühere Studie von Dr. Vopson, die ebenfalls im Fachmagazin AIP Advances publiziert wurde, kam zu dem Ergebnis, dass Informationen der grundlegende Baustein des Universums sind und tatsächlich eine physische Masse besitzen. Informationen könnten somit die rätselhafte dunkle Materie repräsentieren, die beinahe ein Drittel des gesamten Universums ausmacht. Er bezeichnet diesen Zusammenhang als Massen-Energie-Informations-Äquivalenz.

Interessanterweise argumentiert die Studie, dass das zweite Gesetz der Informationsdynamik genau dieses Prinzip stützt und damit die These untermauert, dass Informationen als physische Entität betrachtet werden können, gleichwertig zu Masse und Energie.

„Für die abschließende Bestätigung dieser Theorien sind jedoch noch empirische Tests notwendig Als vielversprechenden Ansatz sehe ich mein im letzten Jahr entwickeltes Experiment, mit dem Ziel, den fünften Aggregatzustand der Materie im Universum durch Teilchen-Antiteilchen-Kollisionen zu bestätigen. Ein Erfolg könnte die Physik, wie wir sie heute verstehen, grundlegend verändern.“

AIP Advances, doi: 10.1063/5.0173278

AIP Advances, doi: 10.1063/5.0100358

AIP Advances, doi: 10.1063/5.0087175

Spannend & Interessant
VGWortpixel