Fusionsreaktor

Lockheed Martin meldet Durchbruch in der Kernfusion

 D. Lenz

Das Foto zeigt Magnetspulen im Inneren des Compact Fusion Reactor von Lockheed Martin. )nitraM deehkcoL(Foto: © 

Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin verkündet, in den letzten vier Jahren einen revolutionären Fusionsreaktor entwickelt zu haben. Mit nur einer Größe von sieben mal 13 Metern soll der Fusionsreaktor eine Leistung von rund 100 Megawatt erzeugen.

(U.S.A.). Seit Jahren Arbeiten Physiker vieler Nationen an einem Fusionskraftwerk, welches mit Hilfe der Kernfusion Strom erzeugt. Ein Beispielprojekt ist ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor), an dem sich seit dem Jahr 2007 die Europäische Atomgemeinschaft, Japan, Russland, die Volksrepublik China, Südkorea, Indien und USA beteiligen.

Nun verkündet das Unternehmen Lockheed Martin, dass es in den vergangenen vier Jahren im geheimen an dem Bau eines revolutionären Fusionsreaktors gearbeitet hat. Besonders Interessant: Mit einer Größe von nur sieben mal 13 Metern soll die Anlage rund 100 Megawatt Strom erzeugen. Damit wäre der Fusionsreaktor wesentlich kleiner als vergleichbare Testanlagen. Schon in einem Jahr plant Lockheed Martin eine Testversion des Reaktors mit dem Namen Compact Fusion Reactor (CFR), in rund zehn Jahren soll sogar ein marktreifes Kraftwerk fertig sein.

Skunk Works ist seiner Zeit Jahrzehnte voraus

Hinter dem Fusionsprojekt steht Lockheeds Forschungsabteilung Skunk Works, offiziell Advanced Development Programs (ADP) genannt. Bisher war die Abteilung für die Entwicklung von Militärflugzeugen bekannt. Dazu zählen vor allem die Spionagejets U-2 und SR-71 Blackbird, der weltweit erste Tarnkappenbomber F-117 oder das Stealth-Jagdflugzeug F-22 Raptor - allesamt Maschinen, die ihrer Zeit deutlich voraus waren.

Wenn Lockheed Martin die Angaben einhalten kann, was die Skunk-Works-Forscher behaupten, stünde nicht nur die Energiebranche, sondern die gesamte Weltwirtschaft vor einer nie dagewesenen Revolution.

Kernfusion: Die effektivste Energiequelle im Universum

Der Traum vieler Physiker sind Fusionsreaktoren, die in Zukunft auf die gleiche Weise Energie erzeugen, wie es Sterne im Weltraum tun. Bisher ging man davon aus, dass frühsten im Jahr 2040 mit dem Bau erster Forschungsanlagen beginnen kann. Sollte bereits nächstes Jahr – oder doch erst in einigen Jahrzehnten die fehlerfreie Inbetriebnahme eines Fusionsreaktors gelingen, so stünde der Menschheit mehr Energie zur Verfügung als Sie jemals verwenden könnte. Mit einem Kilogramm Brennstoff könnte das Lockheeds Fusionskraftwerk rund 25 Jahre dauerhaft brennen. Der Brennstoff stellt auch kein Problem dar, da Deuterium, welches für die Kernfusion benötigt wird, problemlos aus dem Meerwasser gewonnen werden kann.

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