Robert Klatt
Ein Experiment mit Graphen lieferte überraschend eine neue Erkenntnis, die ein Multiversum erklären kann.
College Park (U.S.A.). Die Physik versucht seit Langem mit verschiedenen Theorien zu erklären, wieso unsere Erde so ist, wie sie ist. Kontrovers diskutiert wird etwa die Option, dass unsere Welt ein Teil eines Multiversums ist. Demnach soll es parallel verschiedene Welten geben, die gemeinsam beim Urknall entstanden sind. Denkt man diese Theorie weiter, könnten in einer anderen Realität also mehrere Doppelgänger von jeden Menschen leben.
Wissenschaftler der Universität in Maryland haben nun in einem Experiment neues Material entdeckt, das die Theorie eines Multiversums stützt. Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Physical Review Research fanden die Forscher in einem Experiment mit Graphen zufällig heraus, dass in übereinanderliegenden Graphenschichten besondere Energieverhältnisse existieren, die sich wie viele kleine Universen immer wiederholen,
Aus dieser Beobachtung schlussfolgern die Physiker, dass die energetischen Interaktionen auch auf andere Strukturen übertragen werden können. Es gibt demnach mehr als eine Realität mit Elektronen, die sich zwischen beiden Strukturen flexibel hin und herbewegen können.
„Wir finden, das ist eine spannende und ambitionierte Idee. Es ist schon fast unheimlich, wie gut sich mit unserem Modell grundlegende Strukturen unseres Universums, wie etwa die Inflation und die Higgs-Teilchen, erklären lassen. Doch natürlich ist noch weitere Forschung nötig“, erklärt Victor Galitski.
„Wir behaupten keinesfalls, dass wir jetzt die Lösung für alle kosmologischen Fragen der Gegenwart haben, das wäre arrogant. Wir stellen nur eine spannende neue These mit zwei Realitäten auf, in denen ähnliche energetische Kräfte wirken“, ergänzt Alireza Parhizkar.
Physical Review Research, doi: 10.1103/PhysRevResearch.4.L022027